Vortragsreihen
200 Jahre Karl Marx – Ringvorlesung
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie und dem Philosophischen Seminar
Zweihundert Jahre nach seiner Geburt scheint Karl Marx lebendiger denn je. Vor wenigen Dekaden noch als „toter Hund“ geschmäht, hat ihn die jüngste Finanzkrise wieder ins Gespräch gebracht, nicht zuletzt auch an Hochschulen. Gemeinsam mit dem Colloquium politicum nehmen das Institut für Soziologie und das Philosophische Seminar der Universität Freiburg das bevorstehende Jubiläum zum Anlass, Marx im Rahmen einer elfteiligen Ringvorlesung mit Vortragenden aus unterschiedlichen Disziplinen auf seine Aktualität hin zu befragen. Was bleibt von Marx? Hat er auf die drängenden Fragen der Gegenwart – die Zukunft des Kapitalismus und der Arbeit, unser Welt- und Selbstverhältnis, wachsende globale Ungleichheiten etc. – noch immer eine Antwort?
Die meisten Veranstaltungen finden mittwochsabends im HS 1098 um 20 Uhr c.t. statt. Drei Veranstaltungen werden am Montagabend durchgeführt.
Podiumsdiskussion: Karl Marx – ein toter Hund?
Prof. Dr. Wolfgang Eßbach
(Universität Freiburg)
Marxbilder 1848 bis 1968
PD Dr. Daniel Loick
(Universität Frankfurt)
Marx’ (und Engels’) Politik der Lebensformen
PD Dr. Sebastian Schwenzfeuer
(Universität Freiburg)
Marx’ Theorie sozialer Freiheit
Prof. Dr. Gérard Bensussan
(Université Marc-Bloch de Strasbourg)
Marx: Politik als Übersetzung
Prof. Dr. Klaus Dörre
(Universität Jena)
Sociological Marxism – Das Beispiel kapitalistische Landnahme
Prof. Dr. Oliver Müller
(Universität Freiburg)
Marx und die Philosophie der Technik
PD Dr. Patrick Eiden-Offe
(Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin)
Klassenkampf in der Theorie: Klassentheorie und Klassenpolitik bei Marx
Prof. Dr. Oliver Marchart
(Universität Wien)
Marx als Demokrat. Das Marxʼsche Frühwerk im Licht radikaler Demokratietheorie
Dr. Dr. Martin Dornberg
(Zentrum für Psychosomatik und Psychotherapie, St. Josefskrankenhaus, Freiburg; Universität Freiburg)
Gespenstisches Erbe: Phantome des Marxismus in Existentialismus, Psychosomatik und dem Anthropozän
Prof. Dr. Harmut Rosa
(Universität Jena)
Analyse, Diagnose, Therapie? Die Konturen einer Kritischen Theorie im Anschluss an Karl Marx
Prof. Dr. Michael Quante
(Universität Münster)
Das „Kommunistische Manifest“. Zwischen Politischer Agitation und philosophischer Theorie
Lateinamerika zwischen Krisen und neuen Möglichkeiten: Soziale Bewegungen, Staat und Demokratie
In Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut und dem Global Studies Programme / Institut für Soziologie
New cleavages and opportunities define the complex political landscape of Latin America in 2018: In Mexico, presidential elections will take place in a climate of distrust, where many accuse political institutions of collusions with crime. In Venezuela, the news suggest a polarization becoming more acute by the week, and political and economic turbulence coincide. Colombian society, while having ended a 60 years armed conflict between the state and the FARC Guerrilla at least on paper, and having destroyed large numbers of weapons, is now pitted between two presidential candidates with very different ideas of peace. What does the altered political panorama mean for Social Movements in Latin America? In which ways does this change their relation with the state? What democratic potential lies in political challenges? Which problems arise for the democratic negotiation of conflict? The series aims to provide perspectives on the current political challenges in Latin America and their impacts on political actors, institutions and mechanisms. The series will be held in English.
Auf der politischen Landkarte Lateinamerikas haben sich neue Brüche, aber auch Möglichkeiten aufgetan: In Mexiko wird 2018 ein neuer Präsident gewählt. Im dortigen gesellschaftlichen Klima wenden sich Viele von politischen Institutionen ab, denen sie vorwerfen, mit kriminellen Gruppen zu kooperieren. In Venezuela scheint sich die Lage von Woche zu Woche mehr zuzuspitzen, da politische und wirtschaftliche Krisen zusammenfallen. Kolumbien dagegen hat den seit rund fünfzig Jahren schwelenden bewaffneten Konflikt zwischen Staat und Farc-Guerilla zumindest auf dem Papier beigelegt und Waffenarsenale in großer Zahl vernichtet. Was bedeuten diese großen Veränderungen für Soziale Bewegungen in Lateinamerika? Wie verändert sich ihr Verhältnis zum Staat in diesen sehr unterschiedlichen Kontexten? Welche demokratischen Potentiale stecken in der Krise? Und welche Probleme lassen sich für das demokratische Aushandeln von Konflikten ausmachen?
Die Vorträge der Reihe bieten eine grundlegende Perspektive auf die aktuellsten politischen Herausforderungen in Lateinamerika und deren Auswirkungen auf gesellschaftliche Akteure, Institutionen und Abläufe. Die Vortragsreihe findet (mit Ausnahme des ersten Termins) in englischer Sprache statt.
Gesprächsrunde: Lateinamerikanische Konjunkturen – Krisen, Möglichkeiten und Perspektivwechsel?
Auf dem Podium:
- Prof. Dr. Manuela Boatcă (Global Studies/Soziologie, Universität Freiburg)
- César Bazán Seminario (Arnold Bergstraesser Institut)
- Juan Camacho (Ethnologie, Universität Freiburg)
- Saskia Walther (Ethnologie, Universität Freiburg)
Moderation: Dr. Alke Jenss, ABI
Prof. Dr. Wil Pansters
(Utrecht University, Niederlande)
Mexico's Violent Democracy and the 2018 Elections: Complex Conjunctures and Structural Causes
Dr. Antulio Rosales
(Centre for Development and the Environment SUM/ Universität Oslo)
Venezuela: Resource Extraction, Rentier Socialism and the Struggle for Democracy
Prof. Dr. Walter Mignolo
(Duke University, USA)
"Latin" America in the Past and Current World (Dis) Order: Pueblos Originarios, European diaspora and African forced Migrations
Prof. Carolina Galindo
(Universidad del Rosario, Bogotá, Kolumbien)
From the Justice and Peace Law to the Special Jurisdiction for Peace. Colombia After the Armed Conflict
Fußball und Gesellschaft – Einwürfe und Erkenntnisse
In Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Freiburg und dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e. V.
Kiez oder Kommerz, Rechtsaußen oder Mitte, Abgrenzung oder Integration, Spiel oder Kampf – im Jahr der Fußballweltmeisterschaft in Russland thematisiert das Colloquium politicum Konflikte rund um den viel getretenen Kunststoff. Die Vortragsreihe, die in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Freiburg durchgeführt wird, möchte „Einwürfe“ und Erkenntnisse aus Sicht von Wissenschaft und Sport liefern.
An vier Abenden im Mai und Juni 2018 bewerten ReferentInnen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und bieten universitären und nichtuniversitären Zuhörerinnen und Zuhörern Informationen als Hilfe für ihre eigene Urteilsbildung.
Marcel Reif
(Sportjournalist, Zürich)
Im Gespräch: Sport und Gesellschaft
Prof. Dr. Nina Degele
(Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Mit dabei und doch draußen: Frauen im Fußball
Andreas Rettig
(kaufmännischer Geschäftsleiter, FC St. Pauli)
Zwischen Kultur und Kommerz – quo vadis Fußball?
Prof. h.c. Dr. Gunter A. Pilz
(Beauftragter für gesellschaftliche Verantwortung, Berater des Deut-schen Fußball-Bundes und Vorsitzender der AG Fair Play und Gewaltprävention)
Angriff von Rechtsaußen? Fußball und Rechtsextremismus
Halbzeit Trump? Die USA vor den Midterm Elections
In Zusammenarbeit mit dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches Institut e. V. und der Landeszentrale für politische Bildung Freiburg
Bereits seit den Obama-Jahren schwelende gesellschaftliche und politische Probleme der USA treten seit der Wahl Donald Trumps zum 45. US-Präsidenten unüberseh- und unüberhörbar an die Oberfläche: polarisiert und oft aggressiv diskutiert eine tief gespaltene Gesellschaft die Lage der Supermacht im Wandel oft nur noch in der eigenen Filter Bubble und weniger mit dem Meinungsopponenten. Wie entwickelt sich die Bewegung um die #MeToo-Debatte? Was bringen die Kongresswahlen für die sich feindlicher denn je gegenüberstehenden großen Parteien in den USA? Und wie sieht die Welt aus der vielbeschworenen und als vergessen defamierten Mitte der USA aus?
Im Sommersemester konzentrieren sich das Colloquium politicum und das Carl-Schurz-Haus auf die spannungsreichen Spaltungen zwischen den zwei großen Parteien, den Geschlechtern genauso wie zwischen Stadt und Land, Küste und sogenanntem „Heartland“ der USA.
Lilly J. Goren, PhD
(Carroll University, Waukesha, Wisconsin)
#MeToo in the Age of Trump
Stories from the Heartland
AYF Austauschstudierende aus Wisconsin, Michigan und Iowa
Über Forschung, Lehre und Karrierewege – Zukunftsperspektiven der Universität Freiburg
In Zusammenarbeit mit dem Rektorat
Die Universität Freiburg hat in den kommenden Jahren viel vor. Die Arbeit am nächsten Strategie- und Entwicklungsplan 2019-2023 hat begonnen, die damit eng verknüpfte Arbeit im Rahmen der „Exzellenzstrategie“ ist bereits in vollem Gange. Doch was sind die relevanten Themen und wie positionieren sich Universitäten und Hochschulpolitik dazu? Woran wird konkret an der Universität Freiburg gearbeitet? Diesen und weiteren Fragen möchten das Colloquium politicum und das Rektorat der Universität Freiburg in einer Vortrags- und Diskussionsreihe mit Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft nachgehen. Studierende, Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität und alle weiteren Interessierte sind herzlich eingeladen, sich mit Themen wie dem Exzellenzwettbewerb, der Weiterentwicklung akademischer Karrierewege, der Bedeutung von Profilbildungen und neuen Konzepten für die Lehre, aber auch standortspezifischen Themen wie dem European Campus und den Kooperationen der Universität vor Ort zu befassen und gemeinsam mit den Vortragenden kontrovers zu diskutieren. Die Auftaktveranstaltung fand am 28.04.17 statt (Wettbewerb um Exzellenz – Was soll das? Ein kritischer Diskussionsabend à la carte). Im zweiten Vortrag der Reihe referierte Prof. Dr. Dr. Andreas Barner (Vorsitzender des Universitätsrats, Universität Freiburg; Gesellschafterausschuss von Boehringer Ingelheim) am 20.07.17 zum Thema „Ein Alumnus im Universitätsrat und im Stifterverband: Ein dreifacher Blick auf die Uni Freiburg“. In der dritten Veranstaltung am 22.01.18 stand das Thema „Für und Wider Wissenschaft – Karriereperspektiven für Promovierende und Postdocs? Erfahrungsberichte. Einschätzungen. Empfehlungen“ im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion.
Alle bisher durchgeführten Veranstaltungen wurden als Podcast aufgezeichnet und sind auf der Seite https://videoportal.uni-freiburg.de bzw. https://videoportal.vm.uni-freiburg.de einsehbar.
Im Sommersemester 2018 wird es in einer Podiumsdiskussion um das Thema: „Gute Forschung oder Gute Lehre – ist beides möglich“ gehen:
Gute Forschung oder Gute Lehre – ist beides möglich?
Podiumsdiskussion
Termin
Donnerstag, 17.05.2018, 14 s.t. bis 16 Uhr | Rektorat, Senatssaal, Fahnenbergplatz
Kurzum: Müssen gute Lehre und gute Forschung konkurrieren oder ist beides möglich? Gemeinsam mit Ihnen möchten wir diese Fragen klären und uns darüber austauschen, welches die Kompetenzen sind, die nur eine Forschungsuniversität vermitteln kann. Sie sind herzlich eingeladen, nach einem Impulsvortrag und Kurzstatements aus unterschiedlichen Perspektiven über diese und weitere Fragen mit den Podiumsgästen zu diskutieren. Die Diskussion wird moderiert von Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger (Prorektorin für Studium und Lehre). Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir ein zu einem kleinen Empfang im Haus zur Lieben Hand.
Impulsvortrag: Bettina Jorzik, Leiterin des Programmbereichs Lehre und akademischer Nachwuchs beim Stifterverband
Auf dem Podium: Prof. Dr. Juliane Besters-Dilger (Prorektorin für Studium und Lehre), Bettina Jorzik (Stifterverband), Dr. Vitus Oberhauser (wiss. Mitarbeiter an der Fakultät für Biologie), Philipp Stöcks (Vorstandsmitglied des Studierendenrats), Nils Lang (Student am University College Freiburg)
Moderation: Dr. Arndt Michael (Colloquium politicum)