Grenzfall "Gehirn": Erkenntnisse und Visionen der Hirnforschung

Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.

Grenzfall „Gehirn“: Erkenntnisse und Visionen der Hirnforschung

Die moderne Hirnforschung stößt in Grenzbereiche vor, die die grundlegenden Arbeitsprinzipien des menschlichen Gehirns erahnen lassen. Bedeutende deutsche Hirnforscher werden über ihre Entdeckungen berichten, wie sich die subjektive Innensicht unserer Erlebnisse zur Außensicht unserer Gehirnzustände verhält. Dies setzt Hirnmodelle mit mikroskopischer Auflösung voraus, wenn die zelluläre Architektur des Gehirns, wie im europäischen Big-Brain-Projekt, mit kognitiven Prozessen in Beziehung gesetzt wird. So ist es bereits möglich, Gedanken einer Person aus ihrer Gehirnaktivität „auszulesen“. Patienten, die keiner Kommunikation durch Sprache oder Bewegung mehr fähig sind, lernen, ihr Gehirn so zu trainieren, dass sie wieder mit ihrer Umgebung in Verbindung treten und Nachrichten versenden können. Was geschieht, wenn wir mit anderen Personen in Kontakt treten? Erst seit kurzem hat die soziale Neurowissenschaft herausgefunden, welche komplexen Hirnprozesse dabei ablaufen und wie schwerwiegend die klinischen Folgen sind, wenn diese Funktionssysteme gestört sind. Immer intensiver beschäftigt sich schließlich die Hirnforschung auch mit Grenzerfahrungen, wie sie bei religiösen und mystischen Erlebnissen auftreten können. Die Ringvorlesung versucht eine Brücke von der Hirnforschung zu Medizin, Psychologie und Philosophie zu schlagen.

Organisation: Prof. Dr. Dieter Vaitl (vaitl@igpp.de), 0761/207 21 10

Mittwoch / 20.15 Uhr / HS 1010