Vortragsreihen
Nietzsches Philosophien
Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Philosophisches Seminar der Universität Freiburg in Kooperation mit dem Studium generale
In der 1886 verfassten Vorrede zur Neuausgabe der Fröhlichen Wissenschaft schreibt Nietzsche über sich selbst: „Ein Philosoph, der den Gang durch viele Gesundheiten gemacht hat und immer wieder macht, ist auch durch ebensoviele Philosophien hindurchgegangen". Die in Kooperation zwischen der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und dem Philosophischen Seminar der Universität Freiburg organisierte Ringvorlesung „Nietzsches Philosophien" möchte dieses ‚Hindurchgegangensein' durch verschiedene Philosophien in einem bewusst weitgefassten Sinn erschließen: Die Vorträge von Freiburger und internationalen ExpertInnen widmen sich aus wechselnden Perspektiven dem vielschichtigen Philosophieren Nietzsches selbst, seiner Auseinandersetzung mit anderen – älteren und zeitgenössischen – Philosophen und nicht zuletzt seiner Nachwirkung in der Philosophie der Moderne.
Organisation: PD Dr. Sebastian Kaufmann, JunProf. Dr. Philipp Schwab, Prof. Dr. Andreas Urs Sommer
Mittwoch / 20 Uhr c.t. / HS 1199
Mittwoch 30.10.19 |
Rolf Zimmermann (Konstanz) Liberaler Nietzscheanismus. Kritik und politische Rekonstruktion einer radikalen Philosophie |
Mittwoch 06.11.19 |
Magnus Striet (Freiburg) Nietzsche und Kant |
Mittwoch 13.11.19 |
Ken Gemes (London) Nietzsche, Trump und Brexit |
Mittwoch 20.11.19 |
Markus Wild (Basel) Nietzsches Naturalismus |
Mittwoch 27.11.19 |
Oliver Müller (Freiburg) Nietzsche und der Transhumanismus |
Mittwoch 04.12.19 |
David Farrell Krell (Chicago/Freiburg) Ewige Wiederkehr – des Gleichen? Zu Nietzsches Heft M III 1 (Frühjahr-Herbst 1881) |
Mittwoch 11.12.19 HS 1015 |
Karlheinz Ruhstorfer (Freiburg) Dionysos gegen den Gekreuzigten. Nietzsches Differenz und der Abgrund der Moderne |
Mittwoch 08.01.20 |
Beatrix Himmelmann (Tromsø) Nietzsches Kritik des Moralismus |
Mittwoch 15.01.20 |
Soichiro Itoda (Tokyo) Nietzsche in Japan |
Mittwoch 22.01.20 |
Helmut Heit (Weimar) Nietzsches analytische Philosophie |
Mittwoch 29.01.20 |
Anne Merker (Strasbourg) Nietzsche und die Pest: Was er von Hippokrates und Thukydides gelernt hat |
Mittwoch 05.02.20 |
Lore Hühn (Freiburg) Die Lektüren Heideggers: Friedrich Nietzsche |
Mittwoch 12.02.20 |
Ralph Häfner (Freiburg) Friedrich Nietzsche und die Eklektik |
Die zeitliche Dimension der Muße
SFB 1015 Muße in Kooperation mit dem Studium generale
Unsere Gegenwart scheint in besonderem Maß von Phänomenen wie Beschleunigung und Zeitverdichtung geprägt zu sein. Im Gegenzug wird der Ruf nach Freiräumen der Muße lauter. Muße verweist auf eine Zeitstruktur, die einem rigiden Effizienzdenken ebenso entgegensteht wie einer unmittelbaren Verwertungslogik. Offen ist freilich, wie Zeit jenseits temporaler Zwänge erfahren werden kann. Das Zeitbewusstsein kann im Erleben von Muße verblassen, es kann aber auch intensiviert werden. Die Vortragsreihe widmet sich diesen gesellschaftlich relevanten Fragen und beleuchtet die zeitliche Dimension der Muße aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer: der Philosophie und Soziologie ebenso wie der Psychologie, der Anglistik sowie der Islamwissenschaft.
Donnerstag / 18 Uhr c.t. / Veranstaltungssaal der Universitätsbibliothek
Donnerstag 24.10.19 |
Ralf Konersmann (Philosophie, Kiel) Unruhe als Passion: Zur Lage der Muße |
ENTFÄLLT: Donnerstag |
ENTFÄLLT: Stephan Lessenich (Soziologie, München) |
Donnerstag 05.12.19 |
Virginia Richter (Anglistik, Bern) Spiel und Tod am Strand |
Donnerstag 12.12.19 |
Sabine Sonnentag (Psychologie, Mannheim) Alltägliche Erholung von der Arbeit – ein erster Schritt zur Muße? |
Donnerstag 23.01.20 |
Andreas Arndt (Philosophie, HU Berlin) „Brüder, zur Sonne, zur Freizeit" – das Reich der Freiheit als freie Zeit |
ENTFÄLLT: Donnerstag |
ENTFÄLLT: Milad Karimi (Islamische Theologie, Philosophie und Mystik, Münster) |
freiburg.archäologie
Städtische Museen Freiburg und Landesamt für Denkmalpflege im Regierungsbezirk Stuttgart in Kooperation mit dem Studium generale
Im Jahr 2020 gedenkt die Stadt Freiburg der Verleihung der Marktrechte vor 900 Jahren. Die Städtischen Museen Freiburg und das Landesamt für Denkmalpflege nehmen dies zum Anlass, in einer großen Ausstellung ab dem 23. November 2019 erstmals die Ergebnisse der stadtarchäologischen Forschung umfassend darzustellen. Mit über 300 archäologischen Ausgrabungen gehört Freiburg zu den am besten untersuchten Städten Baden-Württembergs. Im Fokus der Stadtgeschichtsforschung stand bisher die Herrschafts- und Rechtsgeschichte sowie in zunehmendem Maße auch die Alltagsgeschichte auf der Grundlage schriftlicher Quellen. Archäologische Zeugnisse aus dem Untergrund der Stadt geben einen anderen, unmittelbaren Zugang zu den verschiedenen Lebenswelten der Menschen in früheren Zeiten.
Die Vortragsreihe bietet die Möglichkeit, die Themen der Ausstellung wissenschaftlich zu vertiefen und mit Fachleuten der Freiburger Archäologie in Dialog zu treten. Sie wird im Sommersemester 2020 fortgesetzt.
Donnerstag / 20 Uhr c.t. / HS 1010
Donnerstag 14.11.19 |
Dr. Bertram Jenisch (Landesamt für Denkmalpflege, Fachbereich Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit) Peter Kalchthaler M.A. (Städtische Museen Freiburg, Museum für Stadtgeschichte) freiburg.archäologie – eine Ausstellung entsteht |
Donnerstag 28.11.19 |
Prof. Dr. Matthias Untermann (Institut für Europäische Kunstgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg) Stadtgründung als Prozess |
Donnerstag 12.12.19 |
Prof. Dr. Jürgen Dendorfer (Historisches Seminar, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte I und Abteilung Landesgeschichte, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Stadtgründung(en) Freiburgs Herrschaftsformen und rechtsgeschichtliche Aspekte |
Donnerstag 09.01.20 |
Dr. Jean-Jacques Schwien (Maître de conférences en archéologie médiévale, Université de Strasbourg) Dr. Bertram Jenisch (Landesamt für Denkmalpflege, Fachbereich Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit) Gewachsen oder gegründet? Mittelalterliche Städte am südlichen Oberrhein |
Donnerstag 23.01.20 |
Dr. Andreas Haasis-Berner (Landesamt für Denkmalpflege, Fachbereich Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit) Bergbaustadt Freiburg? |
Donnerstag 06.02.20 |
Prof. Dr. Sebastian Brather (Institut für archäologische Wissenschaften, Abteilung Frühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des Mittelalters, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Auf dem Weg zur letzten Ruhe. Freiburgs Friedhöfe vom 12. bis 18. Jahrhundert |
Konturen der nächsten Gesellschaft
Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Studium generale und dem Theater Freiburg
In der Einleitung zu seinen „Studien zur nächsten Gesellschaft" sprach der Soziologe Dirk Baecker 2007 von den noch undeutlichen Konturen dieser nahen Zukunft. Gut zehn Jahre später haben jene Konturen entweder an Deutlichkeit gewonnen, oder es gilt, ihre fortdauernde Undeutlichkeit besser zu verstehen.
Der Wunsch nach einem besseren und tieferen Verständnis dessen, was in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, durch zunehmende Ungleichheiten, durch Migrationsbewegungen und durch die Begleiterscheinungen des Klimawandels „auf uns zukommt", ist überall in der Gesellschaft zu spüren. Dass diese Phänomene die nähere Zukunft bestimmen werden, ist nicht mehr fraglich. Offen ist jedoch, was das für die Struktur und die Kultur der nächsten Gesellschaft bedeutet und mit welchen politischen und sozialen Folgen wir zu rechnen haben.
Donnerstag / 20 Uhr c.t. / HS 1010 oder Aula der Katholischen Akademie (Wintererstr. 1)
ENTFÄLLT: Donnerstag |
ENTFÄLLT: Prof. Dr. Wolfgang Engler (Kultursoziologe, ehem. Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin) |
Donnerstag |
Prof. Dr. Vera King (Lehrstuhl für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie, Goethe-Universität Frankfurt/M.) Lost in Perfection. Paradoxien zeitgenössischer Optimierungsbestrebungen |
ENTFÄLLT: Donnerstag |
ENTFÄLLT: Prof. Dr. Stephan Lessenich (Lehrstuhl für Soziale Entwicklungen und Strukturen, Ludwig-Maximilians-Universität München)
[ ERSATZTERMIN: 05.11.2020 ] |
Donnerstag |
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld) |
Ortsbezogen
Kunstwissenschaftliche Gesellschaft und Kunstgeschichtliches Institut in Verbindung mit dem Studium generale
Verschiedene Arten von Ortsbezogenheit bestimmen neue Kunst. Eine in einem öffentlichen Gebäude vorgegebene Wand (Schirin Kretschmann im Freiburger Neuen Rathaus) oder eine Einfahrt (Stefan Sous bei der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes) geben vielleicht inhaltliche und formale Vorgaben. Ein prominenter Ausstellungsraum wie das Jüdische Museum Berlin (Installation Mischa Kuball) kann vielleicht schwierig sein. Kunst kann in von besonderen Menschen bestimmten Räumen wie einem Altersheim oder einem Kloster (Till Velten) auf eben diese Menschen und ihre Situation aufmerksam machen. Verschiedenste Reaktionen und Aktionen sind denkbar, wenn neue Kunst eben nicht gerahmte und gesockelte Objekte für den Transport anbietet, sondern auf Orte reagiert und eingreift. Die Klassiker ortsbezogener Kunst, wie sie etwa von Richard Serra („Tilted Arc" in New York) oder Dani Karawan (Denkmal für Walter Benjamin in Portbou) ab den 70er Jahren gemacht wurden, haben Maßstäbe gesetzt und „Kunst am Bau" erscheint im 20. Jahrhundert fast selbstverständlich. Aber Bezüge zwischen Ort und Kunst sind jeweils eigenartig, immer anders. Wie verstehen die Künstler das? Und ist Kunst hier „frei"?
Donnerstag / 20 Uhr c.t. / HS 1010, KG I
Donnerstag 07.11.19 |
Mischa Kuball |
Donnerstag 14.11.19 HS 1199 |
Schirin Kretschmann |
Donnerstag 05.12.19 |
Stefan Sous |
Donnerstag 30.01.20 |
Till Velten |