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Einzelvorträge: Faszination Wissenschaft

 

Einzel_Sebastian Bender

 
Unsere Einzelvorträge bieten unter dem Schlagwort „Faszination Wissenschaft“ erneut vielfältige Einblicke in die universitas von Forschungsthemen aus allen disziplinären Feldern.

Prof. Dr. Michael Müller
(Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Universität Freiburg)

„Die Wahrheit wird euch frei machen“: Zum Wert von wissenschaftlichem Wissen

Montag | 29.04.24 | 20 Uhr c.t. | HS 1015

 

Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét
(Kunstgeschichtliches Institut, Universität Freiburg)
Ein Vater erzählt: Giorgio Vasaris Kunst-Geschichten

Dienstag | 14.05.24 | 20 Uhr c.t. | HS 1010

In Zusammenarbeit mit der Dante Alighieri Gesellschaft Freiburg e.V.

 

Schreurs-Moret.jpgAls Vater der Kunstgeschichte wird der italienische Maler, Architekt und Kunstliterat Giorgio Vasari (Arezzo 1511 – Florenz 1574), dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 450. Male jährt, oft bezeichnet. Seine Geburtsstadt Arezzo wird ihn mit einer großen Ausstellung ehren; dieser Vortrag soll vor allem seine literarischen Talente beleuchten, seine Erzählkunst. Die von ihm gesammelten Künstlerbiographien, die Vite de‘ più eccelenti pittori, scultori e architetti, wurden 1550 in einer ersten, 1568 in einer stark erweiterten Ausgabe publiziert. Auch wenn schon mit Erscheinen der Bände die ausgeprägt toskanisch-lokalpatriotische Tendenz beobachtet und kritisiert wurde, die in einer von hoher Bewunderung getragenen Überhöhung von Michelangelo gipfelte, so wurde doch über lange Jahre Vasari als Quelle für Leben und Werk vieler italienischer Künstler herangezogen. Erst in den letzten Jahrzehnten, unterstützt vor allem durch die Schriften des amerikanischen Kunsthistorikers Paul Barolsky, legte man stärker das Augenmerk auf die kunstliterarische Qualität der Viten, in denen Vasari es anhand einer Fülle von Künstleranekdoten, aber auch vielen klug die Kunst qualifizierenden Schlüsselbegriffen gelang, die Künstler und ihre Werke über einen langen Zeitraum zu klassifizieren und vorzustellen. In wie weit es dabei zu höchst subjektiven Wertungen kam und wie stark sein Epochenmodell manchmal belastend die Kunstgeschichte prägte, soll an Fallbeispielen anschaulich gemacht werden. Einen kurzen Ausblick auf das „Nachleben“ seiner Viten in den Übersetzungen von van Mander und Sandrart wird den Abschluss bilden, und auch seine Produktivität in der Malerei und der Architektur soll nicht aus den Augen verloren werden.

Prof. Dr. Olav Krämer
(Institut für Germanistik, Universität Osnabrück)
Morphologie und Monismus: Vereinnahmungen Goethes in der Weltanschauungsliteratur um 1900 (Haeckel, Chamberlain, Spengler)

Freitag | 07.06.24 | 18 Uhr c.t. | HS 1015

Goethe-Gesellschaft Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Studium generale und dem Deutschen Seminar

 

Prof. Dr. Uta Reinöhl
(Sprachwissenschaftliches Seminar, Universität Freiburg)
Zur Sprache kommen – Freiburger Forschung zu bedrohten Sprachen

Freitag | 21.06.24 | 18 Uhr c.t. | HS 1009

 

Prof. Dr. Werner Frick
(Deutsches Seminar, Universität Freiburg)
Cagliostros Entzauberungen: Halsbandaffären und Macht-Spiele bei Katharina II. und Johann Wolfgang von Goethe

Freitag | 28.06.24 | 18 Uhr c.t. | HS 1015

In Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft Freiburg und dem Deutschen Seminar 

 

Prof. Dr. Michaela Holdenried
(Deutsches Seminar, Universität Freiburg)
Marie Luise Kaschnitz – Zwischen Bollschweil und südlicher Landschaft: eine fast vergessene Autorin wiederlesen

Dienstag | 16.07.24 | 20 Uhr c.t. | HS 1015

Holdenried.jpgIn diesem Jahr wird an den 50. Todestag von Marie Luise Freifrau von Kaschnitz-Weinberg erinnert. Kaschnitz war bereits 1955 Büchner-Preis-Trägerin, sie war Gastdozentin für Poetik an der Universität Frankfurt/M. und ihre Werke wurden viel gelesen. Insbesondere einige ihrer Erzählungen (Das dicke Kind, Lupinen) gehörten zum Schulbuch-Kanon. Heute scheint sie zu den Autorinnen zu gehören, deren Werk wieder aus dem Fast-Vergessensein gehoben werden muss. Der Suhrkamp-Verlag, der auch ihre Gesammelten Werke verlegt hat, erinnerte just vergangenes Jahr an bedeutende Protagonistinnen der Nachkriegsliteratur, die durch Briefwechsel im Austausch miteinander standen – gewissermaßen ‚Netzwerkerinnen‘ ihrer Zeit (Über Grenzen sprechen, hg. 2023 von Barbara Agnese), zu denen Kaschnitz neben Ingeborg Bachmann, Nelly Sachs und Hilde Domin gehörte.
Ihre Gedichte und Erzählungen, aber auch ihre Tagebücher, ihre Romane wieder zu lesen oder ihre Hörspiele zu hören lohnt sich schon deshalb, weil sie jede der Formen meisterhaft beherrscht, um sich dann wieder neuen Herausforderungen zuzuwenden. Existentielle Krisen führen zu Änderungen auch der literarischen Form und Sprache.
Im Vortrag soll ein Einblick in die Entwicklung des Werkes gegeben werden, in generischem Querschnitt sollen einzelne Gedichte, Erzählungen, Romane, Tagebücher, Essays und Hörspiele exemplarisch vorgestellt werden. Die Prägung durch Mythen und der Topos des Gartens werden an Beispielen ebenso berührt wie die von Kaschnitz thematisierte Frage nach Heimat – zwischen Bollschweil und ‚südlicher Landschaft‘.