Exkursionen und Seminare im Sommersemester 2025
Im Sommersemester 2025 bietet Ihnen das Studium generale neben einem reichen Vortrags- und Diskussionsprogramm auch wieder einige zusätzliche Programm-Komponenten, die auf eine noch aktivere Publikumsbeteiligung und auf den noch intensiveren Austausch von Wissenschaft und allgemeiner Öffentlichkeit zielen:
Unsere Exkursionen sind einmalige, 2- bis 3-stündige Vor-Ort-Begegnungen mit renommierten Expertinnen und Experten, Einladungen zur promenierenden Horizonterweiterung in Universität und Stadt: Bildungserlebnisse der besonderen Art.
Unsere Seminare laden an jeweils sechs Abenden des Semesters dazu ein, sich unter der Anleitung erfahrener Dozentinnen und Dozenten mit Themen aus der Literatur- und Ideengeschichte auseinanderzusetzen, sei es, um bestehende Kenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen, sei es, um sich erstmals (und ausdrücklich auch als interessierte „Laien“ auf dem betreffenden Gebiet) in neue, faszinierende Zusammenhänge der Geistes- und Kulturgeschichte hineinzudenken.
Anmeldung
Alle Seminare sind, wie das gesamte Programm des Studium generale, öffentlich zugänglich, d.h. Sie müssen nicht als Studierende/r oder als Gasthörer/in an der Universität eingeschrieben sein, um daran teilnehmen zu können. Im Interesse einer lebendigen Kommunikation ist die Teilnehmerzahl bei diesen Veranstaltungen jedoch begrenzt; Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Anmelden können Sie sich schriftlich, am einfachsten per E-Mail über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch: rainer.dausch@studgen.uni-freiburg.de. Sie erhalten dann Hinweise zur Bezahlung des Unkostenbeitrags für das Seminar bzw. die Exkursion. Sobald Ihre Überweisung auf dem Konto der Universität eingegangen ist, gilt die Anmeldung als verbindlich.
Alle Seminare finden nur bei ausreichender Teilnehmerzahl statt. Bitte melden Sie sich daher nach Möglichkeit frühzeitig an.
Exkursionen
Spaziergang über den Alten Friedhof [Ausgebucht]
Exkursion Nr. 1 mit Wilhelm Gros (Uniseum)
Der Alte Friedhof ist der dritte der Stadt Freiburg und wurde zwischen 1683 und 1872 aktiv genutzt. So nimmt es gar nicht Wunder, dass auch so manch an und mit der Universität berühmt gewordener Name hier seine letzte Ruhe fand. Die Führung stellt anhand der Grabmale Freiburger Professoren deren Wirken an der Freiburger Alma Mater vor und zeichnet so ein Stück Universitätsgeschichte nach. Wir werden uns auch anschauen, wie man früher mit dem Tod umgegangen ist, einen Nagel in einem Schädel näher betrachten und schließen mit einem beeindruckenden Zeichen der Hoffnung.
Termin: |
Sonntag, 27.04.25, 11.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Alter Friedhof (Karlstr. 37/39), vor der Michaelskapelle |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Rundgang durch die Geschichte der Universität
Exkursion Nr. 2 mit Dr. Valerie Möhle (Universität Freiburg)
Der historische Rundgang führt zu wichtigen Stätten aus der Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität – vom Gründungsort, dem Münster, über die alte barocke Aula im Neuen Rathaus, dem einstigen Kollegiengebäude, bis zu den jesuitischen Bauten der Alten Universität, die an der Stelle der alten studentischen Bursen errichtet wurden. Den Abschluss bildet das Kollegiengebäude I mit seinen Karzern (den ehemaligen Universitätsgefängnissen) und der herrlichen Aussicht vom Turm.
Die Exkursion dauert ca. 2,5 Stunden. Bitte seien Sie 10 Minuten vorher am Treffpunkt.
Termin: |
Freitag, 16.05.25, 15.30 Uhr |
Treffpunkt: |
Hauptportal des Freiburger Münsters |
Teilnahme: |
max. 16 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Freiburg als Landeshauptstadt Badens 1945/46 - 1952
Exkursion Nr. 3 mit Dr. Heinrich Schwendemann (Historisches Seminar)
Fast vergessen ist, dass Freiburg zwischen 1945/46 und 1952 einmal Landeshauptstadt Badens gewesen ist, an der Spitze ein Staatspräsident, Leo Wohleb, der im Colombischlössle residierte. Bis 1949 hatte er allerdings kaum etwas zu sagen, da die französische Besatzungsmacht immer das letzte Wort hatte. Und nach der Gründung der Bundesrepublik 1949 konnte er nur noch 3 Jahre weiter regieren – bis 1952, als nach einer mehr als umstrittenen Abstimmung das Bundesland Baden dem neu gegründeten Südweststaat Baden-Württemberg zugeschlagen wurde.
Wo war hier der Sitz des badischen Landtages, wo waren die Ministerien untergebracht? Warum wurde das Institut Français gegründet? Nicht zu vergessen auch, dass die Anfänge und die Gründung des Studium generale der Universität in der unmittelbaren Nachkriegszeit zu verorten sind. Ausgehend von historischen Orten werden wir uns bei dem Rundgang zum einen mit den Anfängen des politischen Lebens in (Süd- und Mittel-)Baden, der Gründung von Parteien, dem Aufbau einer staatlichen Verwaltung sowie der französischen Besatzungspolitik beschäftigen. Zum anderen wird auch die katastrophale Situation der Bevölkerung im kriegszerstörten Freiburg in den Fokus rücken, mit dem alltäglichen Hunger, der Wohnungsnot und dem vielfältigen Mangel an allem, was zum alltäglichen Überleben erforderlich war.
Termin: |
Freitag, 06.06.25, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Eingang KG I bei Aristoteles und Homer, Platz der Universität 3 |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Auf den Spuren von Husserl, Arendt, Stein, Benjamin und Pollock
[Ausgebucht (wird im kommenden Semester wieder angeboten)]
Exkursion Nr. 4 mit Dipl.-Psych. Ulrike Pohl
In der Umgebung der Lorettostraße im Freiburger Stadtteil Wiehre lebten einige teils erst später berühmt gewordene Philosophen und Philosophinnen. Auf einem Spaziergang soll das Leben von Edmund Husserl, Hannah Arendt, Edith Stein, Walter Benjamin und zusätzlich das des Soziologen Friedrich Pollock beleuchtet werden. Sie alle wohnten hier überwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und kamen meist erst in ihren späteren Jahren zu Berühmtheit. Husserl lebte viele Jahre in der Wiehre, während Arendt und Benjamin nur einige Monate in ihrer Studienzeit hier wohnten. Stein lebte in ihrer Zeit als Assistentin Husserls hier. Manche hatten persönlichen Kontakt während ihrer Freiburger Zeit, manche trafen sich erst in ihrem späteren Leben. Sie waren in ein Netzwerk von Beziehungen eingewoben. Bei einem Rundgang zu den Orten, an denen diese Menschen lebten, soll ihre Zeit in Freiburg und die Bedeutung, die Freiburg für ihr Leben hatte, dargestellt werden.
Termine: |
Freitag, 27.06.25, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Parkplatz am Lorettobad, Lorettostr. 51a |
Teilnahme: |
max. 14 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Krautschau: Exkursion zu den Ritzenrebellen in der Stadt Freiburg
Exkursion Nr. 5 mit Prof. Dr. Alexandra Klein und Anna Klopstock (Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie)
An das letzte Tier, das sie gesehen haben, erinnern sich die meisten Menschen. Aber wie ist das mit der letzten Pflanze? Viele nehmen Pflanzen, wenn überhaupt, nur als grünen Hintergrund, als Straßenbegleitgrün oder gar als „Unkraut“ wahr. Dabei sind gerade in den Städten Pflanzen besonders wichtig, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Wir sollten die dort vorhandene Flora kennen und schätzen lernen – und zwar nicht nur die Bäume und Parks. Wer genau hinschaut, findet sogar in den von Beton und Asphalt geprägten Innenstädten überall Pflanzen: Winziges, zähes Grün wächst fast überall. Zwischen Pflastersteinen, in Rinnsteinfugen und Mauerritzen gedeihen zahlreiche Kräuter, Gräser und Moose. In Deutschland haben sich mehr als 500 Arten an diese extremen Bedingungen angepasst. Indem sie Tritt- und Fahrbelastung, Hitze, Trockenheit, Bodenverdichtung und Verschmutzung trotzen, schaffen sie wertvolle Mikro-Ökosysteme für zahlreiche Insekten und andere Organismen.
Alexandra Klein und ihr Lehrstuhlteam machen seit 2021 mit Kreidegraffitis bundesweit auf die städtische Flora aufmerksam. Mit der Stadtbotanik-Aktion #Krautschau möchten sie mehr Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen und die Bedeutung von Natur in den Städten schaffen. Dabei geben sie den pflanzlichen Kämpfernaturen mit etwas bunter Kreide Aufmerksamkeit und bestimmen sie, wenn nötig, vorher mit der Pflanzenbestimmungs-App „Flora Incognita“.
Die Exkursion ist für Kinder und Erwachsene geeignet.
Termine: |
Freitag, 16.05.25, 16.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Bienenhaus im Innenhof des Herderbaus, Tennenbacherstr. 2 |
Teilnahme: |
max. 25 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Ornithologische Exkursion für Frühaufsteher:innen
Exkursion Nr. 6 mit Prof. Dr. Gernot Segelbacher (Wildtierökologie und Wildtiermanagement, Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen)
Welche Vögel singen vor unserer Haustür? An diesem Morgen widmen wir uns dem Gesang der Vögel und woran diese erkannt werden können.
Dazu werden wir ca. 3 Stunden im Rieselfeld unterwegs sein. Wer hat, kann gerne ein Fernglas mitbringen.
Bei starkem Regen muss die Exkursion leider ausfallen.
Termin: |
Samstag, 17.05.25, 05.30 Uhr |
Treffpunkt: | |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Führung durch den Wildbienen-Lehrgarten in Opfingen
Exkursion Nr. 7 mit Dr. Felix Fornoff und Anna Klopstock (Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie)
Wildbienen sind in aller Munde, doch wer hat schon einmal eine gesehen? Im Wildbienengarten am Tuniberg haben sich über 150 Wildbienenarten eingefunden. Erfahren Sie, was diesen Lebensraum so attraktiv macht und welche Wildblumen für diese Pollenspezialisten besonders geeignet sind.
Bei gutem Wetter haben Sie die Möglichkeit, Wildbienen aus nächster Nähe zu beobachten. Bei Regen muss die Führung leider entfallen.
Termin: |
Freitag, 04.07.25, 10.00 Uhr |
Treffpunkt: | |
Teilnahme: |
max. 30 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Führung durch das „Exploratorium Lebendiges Wittental“ – ein Forschungs-, Lehr- und Lebensraum für Natur und Menschen
Exkursion Nr. 8 mit Prof. Dr. Peter Biedermann (Professur für Forstentomologie und Waldschutz)
Neben Forschungs-, Lehr- und Lebensraum für Natur und Menschen sind die Grünanlagen der Professur für Forstentomologie und Waldschutz auch Lern- und Begegnungsstätte für alle, die sich für die Förderung der Artenvielfalt und Artenkenntnis interessieren und engagieren wollen. Teilnehmende können auf dieser Führung verschiedenste Biotope entdecken und erfahren, wie sie selbst z. B. in ihrem Garten oder anderswo aktiv werden können, um die heimische Artenvielfalt zu fördern.
Termin: |
Samstag, 05.07.25, 15.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Fohrenbühl 27, 79252 Stegen-Wittental |
Teilnahme: |
max. 40 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Seminare
Thomas Manns Erzählungen
Seminar Nr. 1 mit Prof. Dr. Katharina Grätz (Deutsches Seminar)
Thomas Manns Erzählungen, die neben und zwischen seinen großen Romanen entstanden, verfolgen in nuce dieselben Themen. Sie sind bevölkert von Künstlern, Dilettanten und Scharlatanen, denen sie mit liebevoller (häufig auch bösartiger) Ironie und psychologischem Scharfblick begegnen. In immer wieder neuer Nuancierung inszenieren sie das Verhältnis von Künstlertum und bürgerlicher Gesellschaft. Von den Romanen durch räumliche Beschränkung und das Erfordernis erzählerischer Ökonomie geschieden, stellen sie kleine Prosa-Kabinettstücke vor oder straff komponierte, leitmotivisch strukturierte Novellen. Thomas Mann entpuppt sich in ihnen als Autor, der souverän über ein großes Spektrum von Stimmen und Tonlagen verfügt – vom (scheinbar) belanglosen Plauderton bis hin zur bildungsgesättigten Kunstsprache.
In den sechs Seminarsitzungen wollen wir folgende Erzählungen in gemeinsamer Lektüre und Diskussion erkunden: „Tristan“ (1903), „Schwere Stunde“ (1905), „Der Tod in Venedig“ (1912), „Wälsungenblut“ (1921), „Mario und der Zauberer“ (1930).
Wir beginnen gleich in der ersten Sitzung mit der kurzen Erzählung „Der Kleiderschrank“ (1899). Bitte lesen Sie den Text vorab!
Bitte gleich zum Kursbeginn mitbringen:
Thomas Mann: Die Erzählungen. Zum 150. Geburtstag: Sämtliche Erzählungen in einem Band (S. Fischer), 2024 [oder auch andere Ausgaben].
Termine: | Donnerstag, 18.15 - 20.00 Uhr 6 Termine (08.05., 15.05., 05.06., 26.06., 03.07. + 17.07.25) |
Ort: | HS 1227, Kollegiengebäude I |
Teilnahme: | 8 - 16 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 60,- € |
Die Ära des Sonnenkönigs: Frankreich unter Ludwig XIV. Politik, Gesellschaft, Kultur
Seminar Nr. 2 mit PD Dr. Christian Kühner (Historisches Seminar)
Das Zeitalter Ludwigs XIV. nimmt traditionell eine herausragende Stellung in der französischen Geschichte ein. Das Seminar will die Politikgeschichte der Zeit des Sonnenkönigs – wie die von ihm geführten Kriege und die repressive Politik gegenüber Hugenotten und Jansenisten – mit der Sozialgeschichte wie der Beschreibung der Ständegesellschaft im allgemeinen und der höfischen Gesellschaft im besonderen ebenso in Beziehung setzen wie mit der Kulturgeschichte des „siècle classique“. Mit Recht gilt das 17. Jahrhundert mit seiner von Ludwig XIV. und seinen Ministern durch eine planmäßige Kulturpolitik gezielt geförderten Blüte der französischen Literatur (mit Autoren wie Racine und Molière) oder mit dem Bau des Schlosses von Versailles als ein Höhepunkt in der Geschichte der französischen Kultur.
Zur Vorbereitung:
Lothar Schilling, Das Jahrhundert Ludwigs XIV. Frankreich im Grand Siècle 1598-1715, Darmstadt 2010;
außerdem folgende Biographien: Johannes Willms, Louis XIV. Der Sonnenkönig und seine Zeit, München 2023; Sven Externbrink, Ludwig XIV. König im großen Welttheater, Leiden u.a. 2021; Anuschka Tischer, Ludwig XIV., Stuttgart 2017; Mark Hengerer, Ludwig XIV. Das Leben des Sonnenkönigs, München 2015; Martin Wrede, Ludwig XIV. Der Kriegsherr aus Versailles, Darmstadt 2015; Klaus Malettke, Ludwig XIV. von Frankreich. Leben, Politik und Leistung, Göttingen/Zürich 1994.
Termine: | Dienstag, 18.15 - 20.00 Uhr 6 Termine (29.04., 13.05., 27.05., 17.06., 08.07. + 22.07.25) |
Ort: | Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 1 |
Teilnahme: | 8 - 16 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 60,- € |