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Exkursionen und Seminare im Wintersemester 2023/24

Auch im Wintersemester 2023/24 bietet Ihnen das Studium generale neben einem reichen Vortrags- und Diskussionsprogramm wieder einige zusätzliche Programm-Komponenten, die auf eine noch aktivere Publikumsbeteiligung und auf den noch intensiveren Austausch von Wissenschaft und allgemeiner Öffentlichkeit zielen.

Unsere Exkursionen des Wintersemesters sind einmalige, 2- bis 3-stündige Vor-Ort-Begegnungen mit renommierten Expertinnen und Experten, Einladungen zur promenierenden Horizonterweiterung in Universität und Stadt: Bildungserlebnisse der besonderen Art.

Unsere Seminare laden an jeweils sechs Abenden des Semesters dazu ein, sich unter der Anleitung erfahrener Dozentinnen und Dozenten mit Themen aus der Literatur-, Kunst- und Ideengeschichte auseinanderzusetzen, sei es, um bestehende Kenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen, sei es, um sich erstmals (und ausdrücklich auch als interessierte „Laien“ auf dem betreffenden Gebiet) in neue, faszinierende Zusammenhänge der Geistes- und Kulturgeschichte hineinzudenken.

Anmeldung

Alle Seminare sind, wie das gesamte Programm des Studium generale, öffentlich zugänglich, d.h. Sie müssen nicht als Studierende/r oder als Gasthörer/in an der Universität eingeschrieben sein, um daran teilnehmen zu können. Im Interesse einer lebendigen Kommunikation ist die Teilnehmerzahl bei diesen Veranstaltungen jedoch begrenzt; Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.

Anmelden können Sie sich schriftlich, am einfachsten per E-Mail über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch: . Sie erhalten dann Hinweise zur Bezahlung des Unkostenbeitrags für das Seminar bzw. die Exkursion. Sobald Ihre Überweisung auf dem Konto der Universität eingegangen ist, gilt die Anmeldung als verbindlich.

Alle Seminare finden nur bei ausreichender Teilnehmerzahl statt. Bitte melden Sie sich daher nach Möglichkeit frühzeitig an.

 

Exkursionen

Führung zu den Professorengrabmälern auf dem Alten Friedhof

Exkursion Nr. 1 mit Dr. Valerie Möhle (In Kooperation mit dem Uniseum Freiburg)

Der Alte Friedhof in Freiburg gehört zu den seltenen historischen Friedhöfen, die noch eine nennenswerte Zahl an Grabmalen des 18. und 19. Jahrhunderts aufweisen. Bis zu seiner Schließung im Jahr 1872 wurden hier für rund 190 Jahre die Freiburger Bürgerinnen und Bürger begraben – darunter auch viele Professoren der Freiburger Universität. Auf einem Rundgang erfahren Sie die Lebensgeschichte berühmter Gelehrter wie Johann Georg Jacobi und Karl von Rotteck.

Termin:

Freitag, 27.10.23, 14.00 Uhr

Treffpunkt:

Alter Friedhof, vor der Michaelskapelle

Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Geschichte der Juden in Freiburg - Ausgebucht

Exkursion Nr. 2 mit Dr. Heinrich Schwendemann (Historisches Seminar)

Am 22. Oktober 1940 fand mit der Deportation von 360 Freiburger Juden ins französische Gurs nach 1349, 1401 und 1424 die vierte Vertreibung der Juden aus Freiburg statt, nicht im Mittelalter, sondern mitten im 20. Jahrhundert. Mit der NS-Machtergreifung 1933 hatte auch in Freiburg die Verfolgung der jüdischen Bürger eingesetzt - mit den Etappen Isolierung, Entrechtung, Enteignung, Pogrom, Vertreibung und Deportation in den Tod. Mindestens 314 Freiburger Bürger jüdischen Glaubens kamen ums Leben. Ohne die seit dem Mittelalter in der christlichen Mehrheitsgesellschaft tief verankerten antijüdischen Stereotypen, die sich chamäleonartig immer wieder den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen anpassten, wäre dies nicht denkbar gewesen.  Im Übrigen hatte der mittelalterliche Judenbann in Freiburg zwischen 1424 und 1862 Geltung gehabt: Über einen Zeitraum von 438 Jahren war es Juden verboten, in der Stadt ihren Wohnsitz zu nehmen. Heinrich Schwendemann wird auf seiner Führung die Geschichte der Juden in Freiburg unter Einbeziehung der Erinnerungsstätten vorstellen.

Termine:

Freitag, 10.11.23, 14.00 Uhr - ausgebucht

und Freitag, 1.12.23, 14 Uhr - ausgebucht

Treffpunkt:

Eingang KG I bei Aristoteles und Homer, Platz der Universität 3

Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Rundgang durch die Geschichte der Universität - Zusatztermin am 1.3.2024

Exkursion Nr. 3 mit Prof. Dr. Bernd Martin (Historisches Seminar)

Der historische Rundgang führt zu wichtigen Stätten aus der Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität – vom Gründungsort, dem Münster, über die alte barocke Aula im Rathaus und die jesuitischen Bauten der Alten Universität bis hin zum Karzer, dem ehemaligen Universitätsgefängnis mit herrlichem Blick über Freiburg, und den Resten nationalsozialistischer Symbole am Kollegiengebäude I.

Termine:

Freitag, 17.11.23, 16.00 Uhr

und Freitag, 1.3.2024, 16.00 Uhr

Treffpunkt:

Hauptportal des Freiburger Münsters

Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Spaziergang durch das Institutsviertel - Freie Plätze!

Exkursion Nr. 4 mit Sandra Haas (In Kooperation mit dem Uniseum Freiburg)

Nördlich der Altstadt Freiburgs liegt das Institutsviertel der Universität Freiburg. Der Spaziergang lädt ein, mehr zu den Anfängen im 19. Jahrhundert und der wechselvollen Geschichte des Viertels mit seinen zahlreichen naturwissenschaftlichen Gebäuden zu erfahren.

Termin:

Samstag, 03.02.24, 14.00 Uhr

Treffpunkt:

Vor dem Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), Albertstraße 19

Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Seminare

Die eigene Biografie als Thema neuer Kunst

Seminar Nr. 1 mit Prof. Dr. Angeli Janhsen (Kunstgeschichtliches Institut)

Sobald Künstler – in der Renaissance – als Individuen verstanden werden, sind sie nicht austauschbare Handwerker, sondern einzigartige Menschen. Charakteristische Anekdoten werden festgehalten, Biografien werden geschrieben, Signaturen etablieren sich. Die Künstler selbst achten auf Abgrenzungen voneinander und kultivieren ein Bewusstsein für die Besonderheiten des eigenen Lebenslaufs. Die eigene Lebensgeschichte kann dann zum Thema für Künstler und Künstlerinnen werden. Rembrandt etwa hat sich immer wieder selbst gemalt.
In der Moderne wird die Beschäftigung der Künstler mit sich selbst dann geradezu zum Standard. Joseph Beuys, Marina Abramović und viele andere erklären Kunstwerke aus der eigenen Biografie, sie entwickeln eine Privatikonografie. Ihre Rezipienten können, anders als bei traditioneller Ikonografie, eigentlich nicht wissen, worum es geht. Solche Kunst fordert nicht nur Bildung, sondern auch andere Erklärungen. (Harald Szeemann machte das auf der Documenta 5 von 1972 mit dem Begriff „Individuelle Mythologien“ zum Thema.)
Für Kunsthistoriker und auch Literaturwissenschaftler ist seit dem 19. Jahrhundert die Frage nach „Leben und Werk“ wichtig. In der gegenwärtigen Kunst, etwa bei Künstlern wie Gilbert und George, kann man oft kaum entscheiden, was Leben und was Werk, was Privat- und was Kunstfigur ist. In der heutigen Kultur mit den von Medien bestimmten Stars und anderen Selbstdarstellern sind solche Fragen wichtig. Voyeuristische Fans sind hier fast selbstverständlich. Der Anspruch, das eigene Leben als Kunstwerk zu gestalten, ist auch vielen, die nicht Künstler oder Stars sind, nicht fremd. Wie gehen nun Kunsthistoriker mit der „Autofiction“, etwa bei Beuys, Abramović und den vielen selbstbezogenen Künstlern wie Sophie Calle, professionell um?

Zur themenverwandten Vorlesung „Die eigene Biografie als Thema“ (Dienstag, 14-16 Uhr, HS 1010) sind Sie als Gasthörer*in ebenfalls herzlich eingeladen. Das Seminar kann aber auch unabhängig vom Besuch der Vorlesung belegt werden.

 

Termine: Dienstag, 20.15 - 22.00 Uhr, 6 Termine (7.11., 14.11., 28.11. 5.12.23 und 16.1. & 23.1.24)
Ort: Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 2
Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Italien zur Zeit der Renaissance

Seminar Nr. 2 mit PD Dr. Christian Kühner (Historisches Seminar)

Die Geschichte Italiens im Renaissancezeitalter gehört traditionell zu den großen Klassikerthemen der europäischen Geschichte. Das Seminar möchte eine Einführung in dieses faszinierende Zeitalter geben. Die Politikgeschichte der italienischen Renaissance soll ebenso Thema sein wie die Sozialgeschichte Italiens zu dieser Zeit; räumliche Schwerpunkte werden dabei das Florenz der Medici, das Rom der Renaissancepäpste und die Republik Venedig, das große Zentrum des Handels zwischen Orient und Okzident, bilden. Auf diese Weise sollen die großen Themen der Kulturgeschichte der italienischen Renaissance – jene künstlerischen Leistungen, für die beispielhaft Namen wie Michelangelo, Leonardo da Vinci und Raffael stehen – in jenen Kontext eingebettet werden, in dem sie entstanden sind. Auch Denker der italienischen Renaissance wie Niccolò Machiavelli werden zu betrachten sein. Schließlich soll auch die Wirkungsgeschichte der italienischen Renaissance in den Blick genommen werden, die sich insbesondere mit dem Namen des Schweizer Historikers Jacob Burckhardt verbindet.

Die Materialien zum Seminar werden allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt. Zur Einführung in die Geschichte der italienischen Renaissance beziehungsweise einzelner Aspekte des Themas eignen sich z.B. die folgenden Titel:

  • Volker Reinhardt, Die Renaissance in Italien. Geschichte und Kultur, München 4., durchgesehene Aufl. 2019;
  • Volker Reinhardt, Die Medici. Florenz im Zeitalter der Renaissance, München 6., durchgesehene Aufl. 2022;
  • Volker Reinhardt, Geschichte von Florenz, München 2013;
  • Volker Reinhardt, Pontifex. Die Geschichte der Päpste. Von Petrus bis Franziskus, München 2., durchgesehene Aufl. 2017;
  • Volker Reinhardt, Die Macht der Schönheit. Kulturgeschichte Italiens, München 4. Aufl. 2022;
  • Bernd Roeck, Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance, München 4. Aufl. 2018;
  • Arne Karsten, Geschichte Venedigs, München 2., durchgesehene Aufl. 2023.

 

Termine: Dienstag, 20.00 - 22.00 Uhr, 6 Termine (21.11., 05.12., 19.12., 09.01., 23.01., + 06.02.)
Ort: Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 3
Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Tendenzen des Gegenwartstheaters - Texte und Inszenierungen

Seminar Nr. 3 mit Prof. Dr. Hanna Klessinger (Deutsches Seminar)

„Neorealismus“ und „Netztheater“, „Theater nach dem Anthropozän“ oder „Bühne und Identitätspolitik“ – die Debatten um relevante inhaltliche und ästhetische Positionen des Gegenwartstheaters werden momentan hitzig geführt. Wie steht es in dieser Gemengelage um die Gegenwartsdramatik? Wie verändert sich das Schreiben für die Bühne, welche Themen werden aufgegriffen, welche Formen erprobt? Im Seminar lesen und diskutieren wir neuere Theatertexte – das Spektrum reicht von etablierten Stimmen wie Elfriede Jelinek und Rainald Goetz bis zu jüngeren Positionen, etwa von Susanne Kennedy. Um das Zusammenspiel von Text und Bühne zu analysieren, beziehen wir außerdem aktuelle Inszenierungen ein.

Begleitend sind zwei Theaterbesuche geplant, voraussichtlich: Saar Magal: A Kafka Project (UA, Theater Basel) und Uwe Mengel: Future 2000 (UA, Theater Freiburg).

Zur Einführung:  Als Einstieg eignen sich die Gesprächsreihen „Streitfall Drama“ und „Neue Dramatik in zwölf Positionen“ auf der Internetseite „nachtkritik.de“ (Schlagwort „neue Dramatik“ in die Suchfunktion eingeben)

 

Termine: Freitag, 18.00 - 20.00 Uhr, 6 Termine (03.11., 24.11., 08.12.23, 12.01.24, 26.01.24 + zwei Theaterbesuche im Laufe des Semesters)
Ort: Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 1
Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Nietzsches „Also sprach Zarathustra“

Seminar Nr. 4 mit Prof. Dr. Katharina Grätz (Nietzsche Forschungszentrum der Universität Freiburg)

„Also sprach Zarathustra“ ist zweifellos das populärste Werk Nietzsches, ein Kultbuch, das Generationen von Leser*innen in Bann gezogen hat. Zugleich gilt dieses Werk als besonders schwer verständlich, hermetisch verschlossen, und es lässt überdies alle Klassifikationsbestrebungen an sich abprallen. Von früh an ist umstritten, ob „Also sprach Zarathustra“ nun eigentlich der Literatur oder der Philosophie zuzurechnen ist. Sein überbordender Bilderreichtum, die künstlich-anachronistische Sprache und die Zentrierung auf Zarathustra als Protagonisten weisen es als dichterisches Erzeugnis aus. Trotzdem präsentiert ausgerechnet dieses Werk in besonderer Dichte und Eindringlichkeit Zentralkonzepte von Nietzsches Philosophie: den Übermenschen, die ewige Wiederkunft des Gleichen, den Willen zur Macht.

Der Kurs will Nietzsches „Zarathustra“ im philosophisch-literarischen Spannungsfeld erschließen und zentralen Themen- und Motivfeldern nachspüren. Mitzubringen ist ein Interesse an geisteswissenschaftlichen Fragestellungen und die Aufgeschlossenheit für einen hochartifiziellen Text, der immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet.

Bitte gleich zum Kursbeginn mitbringen:
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra I-IV. Kritische Studienausgabe (= Sämtliche Werke Band 4)

Empfehlung zur Einführung in Nietzsches Werk und Wirkung:
Andreas Urs Sommer: Nietzsche und die Folgen, Stuttgart 2017.

 

Termine: Donnerstag, 18.15 - 20.00 Uhr, 6 Termine (02.11., 16.11., 30.11., 14.12.23 + 11.01., 25.01.24)
Ort: HS 1137, 1. OG, Kollegiengebäude I
Teilnahme: 8 - 16 Personen

Gebühr:

40,- € / Nichtstudierende: 60,- €