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Exkursionen und Seminare im Sommersemester 2023

Im Sommersemester 2023 bietet Ihnen das Studium generale neben einem reichen Vortrags- und Diskussionsprogramm auch einige Neuerungen und zusätzliche Programm-Komponenten, die auf eine noch aktivere Publikumsbeteiligung und auf den noch intensiveren Austausch von Wissenschaft und allgemeiner Öffentlichkeit zielen:

Unsere Exkursionen des Sommersemesters sind einmalige, halbtägige Vor-Ort-Begegnungen mit renommierten Expertinnen und Experten, Einladungen zur promenierenden Horizonterweiterung auf Wald- und Stadtspaziergängen oder bei Museumsbesuchen: Bildungserlebnisse der besonderen Art.

Unsere Seminare laden an jeweils sechs Abenden des Semesters dazu ein, sich unter der Anleitung erfahrener Dozentinnen und Dozenten mit Themen aus der Literatur-, Kunst- und Ideengeschichte auseinanderzusetzen, sei es, um bestehende Kenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen, sei es, um sich erstmals (und ausdrücklich auch als interessierte „Laien“ auf dem betreffenden Gebiet) in neue, faszinierende Zusammenhänge der Geistes- und Kulturgeschichte hineinzudenken.

Anmeldung

Alle Seminare und Exkursionen sind, wie das gesamte Programm des Studium generale, öffentlich zugänglich, d.h. Sie müssen nicht als Studierende/r oder als Gasthörer/in an der Universität eingeschrieben sein, um daran teilnehmen zu können. Im Interesse einer lebendigen Kommunikation ist die Teilnehmerzahl bei diesen Veranstaltungen jedoch begrenzt; Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.


Anmelden können Sie sich schriftlich, am einfachsten per E-Mail, ab dem 28. März über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch:  . Sie erhalten dann Hinweise zur Bezahlung des Unkostenbeitrags für das Seminar bzw. die Exkursion. Sobald Ihre Überweisung auf dem Konto der Universität eingegangen ist, gilt die Anmeldung als verbindlich.


Alle Seminare und Exkursionen finden nur bei ausreichender Teilnehmerzahl statt. Bitte melden Sie sich daher nach Möglichkeit frühzeitig an.

 

Exkursionen

Rundgang durch die Geschichte der Universität

Exkursion Nr. 1 mit Prof. Dr. Bernd Martin (Historisches Seminar)

Der historische Rundgang führt zu wichtigen Stätten aus der Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität – vom Gründungsort, dem Münster, über die alte barocke Aula im Rathaus und die jesuitischen Bauten der Alten Universität bis hin zum Karzer, dem ehemaligen Universitätsgefängnis mit herrlichem Blick über Freiburg, und den Resten nationalsozialistischer Symbole am Kollegiengebäude I.

 

Termin: Freitag, 30.06.23, 16.00 Uhr
Treffpunkt: Hauptportal des Freiburger Münsters
Teilnahme: max. 20 Personen
Gebühr: 5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Freiburg – Zerstörung und Wiederaufbau

Exkursion Nr. 2 mit Dr. Heinrich Schwendemann (Historisches Seminar)

23 Minuten benötigte ein britisches Bomberkommando, um am 27. November 1944 große Teile der historischen Altstadt zu zerstören. Fast 3000 Freiburger starben in dem Inferno. Wie durch ein Wunder blieb das Münster kaum beschädigt stehen. Der Wiederaufbau Freiburgs wurde vom Chef des Hochbauamtes Joseph Schlippe in Gang gesetzt, der seit 1925 im Amt war. Grundlage war sein Sanierungsplan für die Innenstadt aus den dreißiger Jahren. Heinrich Schwendemann wird in seiner Führung die Spuren zeigen, die der Zweite Weltkrieg in der Innenstadt hinterlassen hat, insbesondere aber auch, wie sehr der Wiederaufbau seit den Fünfziger Jahren von der Stadtplanung der NS-Zeit geprägt blieb. 

 

Termin: Freitag, 05.05.23, 14.00 Uhr
Treffpunkt: Eingang KG I bei Aristoteles und Homer, Platz der Universität 3
Teilnahme: max. 20 Personen
Gebühr: 5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Wald – Wandern – Wundern - Zwei freie Plätze! Verschoben auf Freitag 7. Juli 15 Uhr

Exkursion Nr. 3 mit Prof. Dr. Jürgen Bauhus (Institut für Forstwissenschaften, Professur für Waldbau)

Dieser ca. 4-stündige Waldspaziergang (ca. 9 km) wird Ihnen die Möglichkeit bieten, den Wald aus neuen Perspektiven zu betrachten. Sie erlernen aus der viel-dimensionalen Betrachtung der Struktur und Zusammensetzung des Waldes, Rückschlüsse auf seine Geschichte zu ziehen und mögliche zukünftige Entwicklungen zu erkennen. Anhand verschiedener Waldbilder werden zudem die großen aktuellen Herausforderungen der Waldwirtschaft diskutiert.

 

Termin: Verschoben auf Freitag, 07.07.23, 15.00 Uhr
Treffpunkt: Schwabentor, am Fuße der Holzbrücke zum Schlossberg
Teilnahme: max. 20 Personen
Gebühr: 5,- € / Nichtstudierende: 8,- €

 

Führung durch das Muße-Literaturmuseum in Baden-Baden 

Exkursion Nr. 4 mit Prof. Dr. Elisabeth Cheauré (Slavisches Seminar / Zwetajewa-Zentrum / GRK 1956) und Dr. Regine Nohejl (Slavisches Seminar / GRK 1956)

„Literatur im Museum?“ Was wird da eigentlich ausgestellt? Autor*innen und ihre Biografien? Ihre Bücher?

Das im Herbst 2021 eröffnete Muße-Literaturmuseum in der Stadtbibliothek Baden-Baden geht neue Wege: Forschungsergebnisse des Freiburger Sonderforschungsbereichs 1015 („Muße“) wurden hier in die Museumspraxis überführt. Innovative Konzepte mit interaktiven und multimedialen Angeboten versprechen Erkenntnisse über die Bedeutung Baden-Badens für die (Welt-)Literatur und laden zu einem Gang vom Mittelalter bis in die Gegenwart ein. Vor allem aber sind die Besucher*innen eingeladen, in ganz individueller Weise Muße zu erfahren.

Die beiden Kuratorinnen des Muße-Literaturmuseums (Elisabeth Cheauré und Regine Nohejl) sowie die Direktorin des Museums, Frau Sigrid Münch, erläutern das Konzept eines „mußevollen Flanierens“ durch 16 Räume und Themenfelder.

Die Anreise nach Baden-Baden erfolgt individuell (z.B. vom Bahnhof Baden-Baden mit Bus Nr. 243 bis Haltestelle Hindenburgplatz/Stadtbibliothek). Die Gebühr schließt auch einen kleinen Pausen-Imbiss ein.

 

Termin: Freitag, 12.05.23, 14.00 - 18.00 Uhr
Treffpunkt:

Eingang Stadtbibliothek/Muße-Literaturmuseum

(Luisenstraße 34, 76530 Baden-Baden)

Teilnahme: max. 20 Personen
Gebühr: 8,- € / Nichtstudierende: 12,- €

 

Seminare

Lyrische Selbstporträts vom Barock bis zur Gegenwart

Seminar Nr. 1 mit Prof. Dr. Werner Frick (Deutsches Seminar)

Das Selbstporträt gilt gemeinhin und nicht zu Unrecht als eine der großen Domänen der Bildenden Kunst, von Zeichnung und Malerei. Weniger bekannt ist, dass auch die Literatur (und zwar nicht nur im Bereich erzählender Genres wie der Autobiographie, sondern gerade auch in der Lyrik) über die Jahrhunderte eindrucksvolle Formen und Techniken der Selbstdarstellung ausgebildet hat. Dichterinnen und Dichter haben raffinierte sprachliche Mittel gefunden, um sich selbst in lyrischen Lebensläufen, in Spiegel-Gedichten oder in poetischen Momentaufnahmen von wenigen Versen in Szene zu setzen und dabei auf engstem sprachlichem Raum die Quintessenz ihres Lebens, ihrer Persönlichkeit, auch ihres literarischen Schaffens zu ziehen. Das Seminar will in diesen reizvollen Mikrokosmos poetischer „Selfies“ in ihren ästhetik-, kultur- und ideengeschichtlichen Kontexten einführen und ist quasi als Rundgang durch eine imaginäre Galerie lyrischer Selbstbildnisse aus vier Jahrhunderten angelegt. In jeder Sitzung werden wir herausragende Exempla des Genres von Fleming und Hoffmannswaldau über Lessing, Goethe, Hölderlin, August von Platen, Annette von Droste-Hülshoff, Eduard Mörike, Theodor Fontane oder Friedrich Nietzsche bis hin zu Rainer Maria Rilke, Bertolt Brecht, Gottfried Benn und weiter zu Lyriker*innen der Gegenwart intensiv gemeinsam studieren und aus diesem besonderen Blickwinkel vertiefte Einblicke in die Geschichte der neueren deutschen Lyrik gewinnen.

Das Seminar setzt keine spezifischen Vorkenntnisse voraus. Neugier, ästhetische Sensibilität und „Lust auf Sprache“ sind ideale Teilnahmevoraussetzungen, alles Weitere lernen Sie im Kurs.

Die Grundlagentexte des Seminars und weitere Materialien werden allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.

Zur Einführung in die Geschichte der deutschen Lyrik und in Techniken der Gedichtanalyse eignen sich z.B. die folgenden Titel: Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse, 3. Aufl. Stuttgart 2015; Ders.: Geschichte der deutschen Lyrik. Einführung und Interpretationen, Stuttgart 2015; Dirk von Petersdorff: Geschichte der deutschen Lyrik, München 2008.

 

Termine: Montag, 20.15 - 22.00 Uhr, 6 Termine (08.05., 22.05., 05.06., 19.06., 03.07. + 17.07.23)
Ort: Bibliothek des Deutschen Seminars, KG III, 3. OG, Raum 3301
Teilnahme: 8 - 20 Personen

Gebühr:

40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Romantik

Seminar Nr. 2 mit Prof. Dr. Mario Zanucchi (Deutsches Seminar)

Die Romantik repräsentiert eine zentrale Epoche der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Sie entwickelte sich von einer hochintellektuellen, kosmopolitischen Frühromantik über eine antifranzösisch und kulturpatriotisch dimensionierte Hochromantik bis hin zu einer introspektiven Spätromantik, in welcher sich die Schauerästhetik der gothic novel mit einem Interesse an psychopathologischen Grenzzuständen und einer entsprechenden Subjektivierung des Erzählens verbindet.

Unsere Veranstaltung wird die Romantik sowohl systematisch als auch diachron fassen. Sie kombiniert extensive Überblicke über die romantische Poetologie und Programmatik mit intensiven gattungsübergreifenden Einzelinterpretationen romantischer Texte (u.a. von Novalis, Wilhelm Heinrich Wackenroder und E. T. A. Hoffmann). Konzentrieren werden wir uns auf folgende Themenbereiche: die Geburt der Romantik aus dem Geist des deutschen Idealismus, die Identitätsfindung der Romantik als Avantgarde durch die Abgrenzung von der Weimarer Klassik, die romantische Musik-Ästhetik und die Konstruktion einer ‚Kunst-Religion‘, die romantische Nachtbegeisterung, schließlich die Schauerästhetik und die narrative Erkundung pathologischer Grenzzustände.

Zu erwerbende Primärtexte:

- Novalis: Gedichte. Die Lehrlinge zu Saïs (RUB 7991; bitte zur ersten Sitzung mitbringen!)

- Wackenroder/Tieck: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders (Reclam-Universal-Bibliothek 18348)

- Novalis: Heinrich von Ofterdingen (RUB 14184)

- E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann (RUB 19509) (Studienausgabe)

- E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi (RUB 25)

 

Termine:

Montag, 20.15 - 22.00 Uhr

6 Termine (08.05., 22.05., 12.06., 26.06., 10.07. + 24.07.23)

Ort: Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 3
Teilnahme: 8 - 20 Personen
Gebühr: 40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Nietzsche als Denker der Moderne

Seminar Nr. 3 mit Prof. Dr. Sebastian Kaufmann (Nietzsche-Forschungszentrum der Universität Freiburg)

Das Seminar führt knapp in das Werk des Philosophen und Dichters Friedrich Nietzsche ein. Auf Basis gemeinsamer Textlektüren werden zentrale Gedanken aus allen Schaffensphasen Nietzsches schlaglichtartig beleuchtet, um ausgehend davon nach seiner Bedeutung für die intellektuelle Formierung der Moderne zu fragen. Wir werden uns insbesondere auf grundlegende bzw. grundstürzende Gedanken Nietzsches über Kunst, Moral, Religion und Gesellschaft konzentrieren und auch die Frage diskutieren, welchen Einfluss seine Ideen bis heute haben. Das Seminar richtet sich an alle, die sich für Philosophie, Literatur und geisteswissenschaftliche Themen interessieren und mehr über Nietzsche sowie seine prägende Rolle für die Moderne erfahren möchten.

Die Grundlagentexte des Seminars werden allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.

Zur einführenden und begleitenden Lektüre eignen sich folgende Titel: Andreas Urs Sommer: Nietzsche und die Folgen. 2., erweiterte Auflage, Stuttgart 2019; Katharina Grätz und Sebastian Kaufmann (Hg.): Nietzsche zwischen Philosophie und Literatur, Heidelberg 2016.

 

Termine:

Donnerstag, 18.15 - 20.00 Uhr

6 Termine (27.04, 11.05., 25.05., 15.06., 29.06. + 13.07.23)

Ort: KG I, HS 1036
Teilnahme: 8 - 20 Personen
Gebühr: 40,- € / Nichtstudierende: 60,- €

 

Das Thema „Zeit“ bei neuer Kunst

Seminar Nr. 4 mit Prof. Dr. Angeli Janhsen (Kunstgeschichtliches Institut)

In der älteren Kunsttheorie geht es oft um Zeit, wenn zum Beispiel die „Einheit von Ort, Zeit und Handlung“ (Aristoteles) oder der „fruchtbare Moment“ (Lessing) thematisch sind. Historienbilder oder Bilderzyklen reflektieren wahrscheinlich Entwicklungen, Stillleben wahrscheinlich Vergänglichkeit.

In der neueren Kunst ist das Thema „Zeit“ nicht mehr an etwa dargestellten Gegenständen festzumachen. Kunstwerke sind vielleicht selbst „zeitlich“ wie die Maschinen von Jean Tinguely oder andere kinetische Kunst. Vielleicht machen, wie bei Dieter Rot, Materialien Zeitlichkeit deutlich. Concept Art wie die On Kawaras ermöglicht unerwartete Überlegungen zu Geschichte, Peter Drehers Malerei neue Überlegungen zur Wahrnehmung. Auch die Kunst, die heute Erinnerung reflektiert, ist ohne ihr Verständnis von Zeit nicht zu verstehen. George Brechts „Symphony No. 5“ (I before hearing, II hearing, III after hearing) von 1966 ist eine ebenso grundsätzliche wie einfache Eröffnung von Überlegungen zur Wahrnehmung von Zeit.

Wir diskutieren solche neue Kunst. Die im Seminar behandelten verschiedenartigen Arbeiten sind nicht eigentlich vergleichbar, aber sie geben eben deshalb neue Perspektiven auf das alte, wichtige Thema.

Zur themenverwandten Vorlesung „Konzepte von Zeit in der neuen Kunst“ (Dienstag, 14-16 Uhr, HS 1010) sind Sie als Gasthörer*in ebenfalls herzlich eingeladen. Das Seminar kann aber auch unabhängig vom Besuch der Vorlesung belegt werden.

 

Termine:

Dienstag, 20.15 - 22.00 Uhr

6 Termine (25.04., 09.05., 23.05., 20.06., 27.06. + 04.07.23)

Ort: Peterhof, Niemensstr. 10, Raum 2
Teilnahme: 8 - 20 Personen
Gebühr: 40,- € / Nichtstudierende: 60,- €