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ENTFÄLLT! Freiburger Horizonte - Prof. Dr. Naika Fourotan: Die postmigrantische Gesellschaft – Dynamiken zwischen Akzeptanz und Abwehr von Diversität

In Zusammenarbeit mit dem Freiburg Institute for Advanced Studies

!! ENTFÄLLT !! Der Vortrag wird nachgeholt.

 

Dienstag / 04.07.17 / 19 Uhr s. t. / Aula, KG I

 

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Freiburger Horizonte

 

 

 

Prof. Dr. Naika Fourotan
(Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung)
Die postmigrantische Gesellschaft –
Dynamiken zwischen Akzeptanz und Abwehr von Diversität

Naika Fourotan
Quelle: BIM/Nina Pieroth

Im zweiten Vortrag der FREIBURGER HORIZONTE AM FRIAS wird Naika Fourotan zum Thema „Die postmigrantische Gesellschaft“ referieren. Fourotan schreibt zum Themenkomplex ‚postmigrantisch‘: „[Dieser] steht […] nicht für einen Prozess der beendeten Migration, sondern für eine Analyseperspektive, die sich mit den Konflikten, Identitätsbildungsprozessen, sozialen und politischen Transformationen auseinandersetzt, die nach erfolgter Migration und nach der Anerkennung, ein Migrationsland geworden zu sein, einsetzen.“ (BIM).
In postmigrantischen Gesellschaften – die politisch anerkannt haben, dass sie ein Ein-wanderungsland geworden sind – beanspruchen Zuwanderer und ihre Nachkommen Teilhaberechte auf der Basis des Gleichheitsgrundsatzes der Demokratie. Dies führt zu Aushandlungen von Rechte, Positionen, Repräsentationen und Privilegien. Der Antagonismus zwischen Migrationsbefürwortern und Migrationsgegnern prägt die politische Agenda, wobei Migration als Chiffre für zunehmende Heterogenität betrachtet wird. Post-migrantisch „richtet den Blick auf die Dynamik des Wandels und auf die Verantwortung der gesamten Gesellschaft für die stattfindenden Transformationsprozesse, verlässt somit die jahrelange Fixierung auf ‚die‘ Migranten. Durch ihre Forderung, Herkunft als kategoriale Trennlinie zu überwinden, entlarvt die postmigrantische Perspektive hegemoniale Markierungen, Strukturen sowie Prozesse, die derzeit vor allem im Diskurs um Migration und in der Konstruktion des Migrantischen als einem Dogma ewiger Fremdheit kristallisiert werden.“
 

Naika Foroutan ist Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik und stellvertretende Institutsdirektorin des Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Zu den Schwerpunkten ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit gehören u. a. die Themen Migration und Integration; Islam- und Muslimbilder in Deutschland; Identität und Hybridität; politischer Islam und gesellschaftliche Transformation von Ein-wanderungsländern. Seit 2011 ist sie zudem Leiterin der Forschungsgruppe Junge Islambezogene Themen in Deutschland (JUNITED) im Rahmen des Projekts Junge Islam Konferenz (JIK), welches von der Stiftung Mercator gefördert wird. Im Jahr 2011 erhielt sie den Berliner Integrationspreis für ihr Eingreifen in die bundesweit kontrovers geführte „Sarrazindebatte“. Im Jahr 2012 erhielt Foroutan den Wissenschaftspreis der Fritz-Behrens-Stiftung, der alle zwei Jahre für exzellente Forschung vergeben wird, und im Jahr 2016 wurde sie mit dem Höffmann-Wissenschaftspreis der Universität Vechta ausgezeichnet.