Justice and Conflict in Africa: Learning from 25 Years of Democratization
Referent: Prof. Dr. em. Göran Hydén (Department of Political Science, University of Florida)
Montag / 04.05.15 / 20 Uhr c.t. / HS 1199, KG I
In fast allen afrikanischen Konflikten in den ersten drei Jahrzenten nach der Unabhängigkeit war nur eine kleine Anzahl von Akteuren involviert. In der Regel übernahm das Militär die Macht von einer zivilen Regierung. In den vergangenen 25 Jahren, die durch Bemühungen der Demokratisierung gekennzeichnet waren, erhöhte sich die Zahl der Konflikte und umfasste weitere Personenkreise. Was sind die Gründe für den Anstieg der Konflikte? Die politische Ökonomie erklärt dies mit „need“ oder „greed“; andere Erklärungsmuster sind ethnische oder sprachliche Fragmentierung.
Der Vortrag von Prof. Dr. em. Göran Hydén geht über diese Erklärungsansätze hinaus. Er stellt eine afrikanische Auffassung von Gerechtigkeit in den Mittelpunkt, die sich von unserer Vorstellung des liberalen Friedens oder des Aufbaus von Demokratie unterscheidet. Die daraus folgenden unterschiedlichen Konzeptionen von Macht und Institutionen werden in diesem Vortrag thematisiert.
Zur Person: Göran Hydén studierte Politikwissenschaft an der Universität Lund, an der University of Oxford sowie an der University of California, Los Angeles. In den 1960er und 1970er Jahren unterrichtete er an der Makerere Universität in Uganda, der Universität Nairobi in Kenia und der Universität Dar es Salaam in Tansania. Er war darüber hinaus von 1978 bis 1985 sozialwissenschaftlicher Berater und Repräsentant der Ford-Stiftung im östlichen und südlichen Afrika. 1986 wechselte Göran Hydén an die University of Florida, wo er bis 2008 forschte und lehrte. Zusätzlich war er Vorsitzender der amerikanischen African Studies Association und der schwedischen Dag Hammarskjöld-Stiftung. |