Einzelveranstaltungen
Semestereröffnung FRIAS Freiburger Horizonte - Natascha Strobl: Superwahljahr 2024 – wie die extreme Rechte nach der Macht greift
In Zusammenarbeit mit dem Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
Montag 14.10.24 19 Uhr s.t. Aula KG I |
Natascha Strobl |
Das Colloquium politicum eröffnet das Wintersemester 2024/25 mit einer Veranstaltung der FRIAS FREIBURGER HORIZONTE. Am 14. Oktober wird die österreichische Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl zum Thema „Superwahljahr 2024 – wie die extreme Rechte nach der Macht greift“ sprechen.
Über den Vortrag: So unterschiedlich die Länder, Bedingungen und Parteien auch sein mögen, die Gefahr für die Demokratie ist überall gleich real. Ob in Deutschland, den USA oder Österreich, die extreme Rechte greift nach der Macht und wendet überall dasselbe Muster an. Dieser Vortrag bemüht sich darum, die Gemeinsamkeiten herauszustreichen und darzulegen, dass der gegenwärtige Faschismus transnational und global funktioniert. Die Wahlerfolge extrem rechter Parteien sind hier ein wichtiger Mosaikstein. Die gemeinsame Klammer bildet das Mittel des Kulturkampfs, dem eine besondere Rolle zukommt.
Über die Referentin: Natascha Strobl ist eine österreichische Politikwissenschaftlerin und Publizistin aus Wien, die sich intensiv mit dem Aufstieg des Rechtsextremismus und identitärer Bewegungen beschäftigt. Ihre Expertise macht sie zu einer gefragten Analystin in nationalen und internationalen Medien. Ihr Buch „Radikalisierter Konservatismus“, veröffentlicht im Suhrkamp Verlag, avancierte zum Bestseller und wurde 2021 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch ausgezeichnet.
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur., Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg Das FRIAS ist das internationale Forschungskolleg der Universität Freiburg. Es lädt herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zu einem Forschungsaufenthalt nach Freiburg ein und bringt so Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen zusammen. Das Institut will damit kreative Denkansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit verbinden und unterstützen.
Vorträge aus den vergangenen Semestern, die im Rahmen der Freiburger Horizonte stattfanden, finden Sie in der FRIAS Mediathek unter www.frias.uni-freiburg.de/mediathek.
Arthur Landwehr: Die zerrissenen Staaten von Amerika
Montag |
Arthur Landwehr |
Mit Spannung blickt die Welt auf den Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahlen im Herbst 2024. Arthur Landwehr spürt den Stimmungen und Erwartungen der US-Wählerinnen und -Wählern nach und beschreibt den Wahlkampf als Kulturkampf, der die USA zu zerreißen droht. Im Mittelpunkt: die Abstiegsangst der Weißen und das zunehmende Selbstbewusstsein von Schwarzen und Hispanics, der Mythos vom Cowboy und der Einfluss der woken Intellektuellen (Stichwort Cancel Culture) und das „America first" im Landesinnern und die Verheißungen kultureller Offenheit in den liberalen Küstenstaaten. Arthur Landwehr hat als ehemaliger USA-Korrespondent vier Präsidentschaften miterlebt und intensiv journalistisch begleitet. Außerdem hat er in seinen Jahren in Amerika immer wieder mit der Bevölkerung vor Ort gesprochen und versucht einzufangen, was die Menschen in diesem Land bewegt und warum sie wählen, wie sie wählen oder warum sie es gerade nicht tun. In seinem Buch „Die zerrissenen Staaten von Amerika. Alte Mythen und neue Werte – ein Land kämpft um seine Identität“ (Droemer HC, 2024) lenkt er den Blick auch auf die Parallelen zu Deutschland.
Moderation:
• Christoph Ebner (Leiter SWR Studio Freiburg)
• Miriam Krafft (Fachreferentin der LpB Freiburg)
Die Veranstaltung ist auch Teil der Reihe „US-Wahl-Talk: Die USA wählen. US-Korrespondentinnen- und -korrespondenten berichten“.
US Election Night 2024
Dienstag |
US Election Night 2024 |
Alle vier Jahre veranstalten das Colloquium politicum und seine Freiburger Ko-operationspartner anlässlich der amerikanischen Präsidentschaftswahlen die traditionelle und beliebte „US Election Night“. Am Abend und in der Nacht des 5. November sowie am Morgen des 6. November wird es ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm in der Aula der Universität geben.
Programm:
• Die USA am Wahlabend. Diskussion mit Prof. Dr. Gerlinde Groitl, Prof. Dr. Curd Knüpfer, Dietmar Ostermann, Prof. Linda Schulte-Sasse, PhD & Dr. Gregory Pedlow
• What‘s At Stake in this Election? Talk von Dr. Christoph Haas, Uni-versität Freiburg
• What We Vote For: Young Transatlantic Perspectives on the Election
Diskussion mit jungen Stimmen aus Deutschland und den USA
• Live-Schaltungen in die USA & Livestream
• Politik-Quiz zum Mitmachen & Musik
Moderation des Abends:
• Nadine Zeller, SWR
• Owusu Künzel, SWR
Tickets erhältlich im BZ-Ticketshop: € 10 / 6 (erm.) und Restkarten an der Aula Abendkasse: € 12 / 8 (erm.).
In Zusammenarbeit mit: Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e.V.; Landeszentrale für politische Bildung Freiburg; Badische Zeitung; SWR Studio Freiburg
Post-Election Breakfast - Der Tag danach: die USA haben gewählt
Mittwoch |
Post-Election Breakfast |
Die Wahlen sind vorbei, nun wird bilanziert:
- Wer hat warum gewonnen und welchen Wählergruppen sind Sieg oder Niederlage zu verdanken?
- Wie wird die politische Agenda der neuen Administration aussehen?
- Welche Partei hat die Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat erobern können und wie wirkt sich das auf die Amtsführung der 47. US-amerikanischen Präsidentin oder des Präsidenten aus?
- Wie wird sich das transatlantische Verhältnis entwickeln, welchen außenpolitischen Kurs wird der neue Präsident, die neue Präsidentin verfolgen?
Unsere US-Expertinnen und US-Experten freuen sich auf Ihre Fragen und Ein-schätzungen.
Auf dem Podium:
• Prof.in Dr. Sabine Hake, University of Texas at Austin Cultural Studies
• Dr. Christoph Haas, Seminar für Wissenschaftliche Politik, Universität Freiburg
• Thomas Fricker, Chefredakteur der Badischen Zeitung
• Prof. Dr. Michael Wehner, Leiter der LpB Freiburg
In Zusammenarbeit mit: Landeszentrale für politische Bildung Freiburg; Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches Institut e.V.; Badische Zeitung
Panel Discussion - Authoritarian Renaissance: Fact or Fiction?
Donnerstag |
Panel Discussion |
About the panel discussion: Political scientist Ekaterina Schulmann and historian Jörn Leonhard examine the perceived resurgence of authoritarianism in the 21st century. Through a comparative and historical lens, they analyze the factors contributing to the resilience of autocratic regimes, questioning whether we are witnessing a genuine renaissance or a cognitive illusion shaped by the aftermath of the democratization wave of the 80s and 90s. The discussion explores the role of technology, propaganda, economic conditions, and historical legacies in bolstering authoritarian rule. Are modern autocracies really more durable than ever, or are our expectations for their swift downfall rooted in historical misconceptions? Focusing on the "big beasts" of the geopolitical theater, are we missing the quiet democratization elsewhere? Join us for a nuanced exploration of the complexities and contradictions of political change in the modern world.
About the discussants:
Dr. Ekaterina Schulmann is a political scientist specializing in the legislative process in modern Russia, parliamentarism and decision-making mechanisms in hybrid political regimes. She has a PhD in political science and serves as an associate professor at the Moscow School of Social and Economic Sciences (MSSES). She was a senior lecturer at the Russian Presidential Academy of National Economy and Public Administration (RANEPA). Ekaterina Schulmann is a major voice in the Russian opposition and currently lives in Berlin.
Professor Dr. Jörn Leonhard is Professor of Modern and Contemporary Histo-ry of Western Europe at the University of Freiburg. At the University of Freiburg, Jörn Leonhard is one of the three spokespersons for the Cluster of Excellence initiative “Constitution as Practice in Times of Transformation” (ConTrans). In March 2024, he was awarded the Gottfried Wilhelm Leibniz Prize from the Ger-man Research Foundation (DFG) for his work in the field of European and transatlantic cultural and political history of the 19th and early 20th centuries.
In Zusammenarbeit mit dem Zwetajewa-Zentrum an der Universität Freiburg e. V
Dr. Michael Blume: Wie Antisemitismus unsere Gesellschaft bedroht
Dienstag 19.11.24 |
Dr. Michael Blume |
Anmeldung unter: https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/zum-umgang-mit-dem-israel-palaestina-konflikt/veranstaltungsreihe/
Zum Auftakt der vierteiligen Vortragsreihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen“ wird Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, an der Universität Freiburg einen Vortrag halten.
Über den Vortrag: „Am 07.10.2023 griff die Hamas unschuldige Menschen in Israel an, die gemeinsam tanzen und feiern wollten oder überraschte sie in ihren eigenen Häusern. Die Angreifer quälten, vergewaltigten und mordeten und filmten dabei ihre Gräueltaten. Diese Attacke war nicht nur ein Schock im Nahen Osten, sondern hatte gravierende Auswirkungen auch bei uns. Antisemitische Vorfälle stiegen rasant an. Jüdinnen und Juden in Deutschland und Baden-Württemberg mussten miterleben, wie ihnen die Solidarität entzogen wurde. Anstatt Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen auch bei uns zu zeigen, verherrlichen bestimmte Gruppen die Terrortaten. Als Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben stellt Dr. Michael Blume vor, wie gefährlich auch israelbezogener Antisemitismus für unsere Gesellschaft ist – und wie wir Solidarität mit Opfern von Terror und Krieg zeigen können.“ (Text: Staatsministerium Baden-Württemberg, Geschäftsstelle des Beauftragten gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben).
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur. (Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg)
Die Veranstaltung ist Teil der Colloquium politicum-Reihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen.“
In Zusammenarbeit mit dem Rektorat, der LpB Freiburg und dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e.V
Gudrun Krämer: „Zwei Völker in einem Land“: Koexistenz und Konflikt in Palästina/Israel
Montag |
Prof. i.R. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer |
Anmeldung zur Veranstaltungsreihe unter: https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/zum-umgang-mit-dem-israel-palaestina-konflikt/veranstaltungsreihe/
Bei der zweiten Veranstaltung der vierteiligen Reihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen“ wird die renommierte Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer zum Thema „Zwei Völker in einem Land: Koexistenz und Konflikt in Palästina/Israel“ referieren.
Zum Vortrag: Mit Blick auf Palästina/Israel ist fast alles kontrovers: Namen, Erinnerungen, Identitäten und natürlich politische Ansprüche, die unter Berufung auf Religion und Geschichte geltend gemacht werden. Ein primär religiös verstandenes Selbstverständnis lässt im Prinzip Raum für Koexistenz und Austausch zwischen Juden, Christen und Muslimen. Ein Selbstverständnis als Volk und Nation mit dem Recht auf politische Selbstbestimmung im Rahmen eines eigenen, souveränen Staates birgt vor allem dann Konflikte, wenn die eigenen Ansprüche exklusiv formuliert und dem Gegenüber die Anerkennung als Volk und das Recht auf kollektive Selbstbestimmung verweigert werden. Religion und Politik sind in Palästina/Israel so eng ineinander verhakt, wie in wenigen Konflikten der jüngeren Geschichte und Gegenwart. Auf ihrem komplizierten Zusammenspiel wird der Schwerpunkt dieses Vortrags liegen.
Zu Referentin: Gudrun Krämer ist emeritierte Professorin für Islamwissenschaft und lehrt im Wintersemester 2024-25 als Gastprofessorin an der Universität Wien. 1996-2019 leitete sie das Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin und 2007-2018 die in der Exzellenzinitiative eingerichtete Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies. Sie studierte, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes, Geschichte, Politikwissenschaft, Anglistik und Islamwissenschaft in Heidelberg, Bonn und Sussex, wurde 1982 an der Universität Hamburg mit einer Arbeit zu den Juden in Ägypten promoviert und habilitierte sich 1993 ebenfalls in Hamburg mit einer Arbeit zu Islam, Menschenrechten und Demokratie. 1982-1994 war sie Nahostreferentin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen bei München, wurde 1994 an die Uni-versität Bonn berufen und 1996 an die Freie Universität Berlin. Gastdozenturen und Fellow-Einladungen führten sie nach Beijing, Beirut, Bologna, Delhi, Erfurt, Jakarta, Kairo, Leipzig, Paris und Salzburg. Gudrun Krämer ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie Mitherausgeberin der Encyclopaedia of Islam Three. 2018-2024 gehörte sie dem Wissenschaftsrat an. 2006 erhielt sie den Ehrendoktor der Islamic University Tashkent, 2010 wurde sie mit dem Gerda Henkel Preis ausgezeichnet.
Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Religion, Recht, Politik und Gesellschaft im Vorderen Orient seit 1800. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Geschichte des Islam, 1. vollständig überarb. Aufl. in C.H.Beck Paperback, München 2024; Der Architekt des Islamismus. Hasan al-Banna und die Muslimbrüder, München 2022; Der Vordere Orient und Nordafrika ab 1500 (Neue Fischer Weltgeschich-te Bd. 9), Frankfurt am Main 2016; Geschichte Palästinas, 6. Aufl., München 2015 (A History of Palestine, Princeton 2008); Gottes Staat als Republik, Baden-Baden 1999 und The Jews in Modern Egypt, 1914-1952, Seattle 1989.
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur. (Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg)
Die Veranstaltung ist Teil der Colloquium politicum-Reihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen.“
In Zusammenarbeit mit dem Rektorat, der LpB Freiburg und dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e.V
FREIBURGER AFRIKAGESPRÄCHE IM COLLOQUIUM POLITICUM
Mittwoch |
Dr. Richard Tsogang Fossi (TU Berlin) & Fiona Siegenthaler (Linden-Museum Stuttgart) Restitution: eine Standortbestimmung |
Seit der feierlichen Rückgabe zahlreicher sogenannter Benin-Bronzen aus deutschen Sammlungen an Nigeria im Jahr 2022 ist es in den Medien etwas still um Restitutionen von Kulturgütern und menschlichen Überresten geworden. Das täuscht über die fortgesetzten Bemühungen von Politik, Museen und Zivilgesellschaft hinweg. Hinter den Kulissen wird geforscht und zwischen einigen Hauptakteuren in Nord und Süd oft grundsätzlich diskutiert. Kontrovers beurteilt wird unter anderem, wie schnell der Prozess fortschreitet, ob eher die Regierungen in den Ex-Kolonien oder den Ex-Metropolen hemmend wirken, wer überhaupt in komplexe Verhandlungen einzubeziehen wäre und ob es nicht auch der Reparationszahlungen für vergangenes Unrecht bedürfe. Das Freiburger Afrikagespräch vermittelt Insider-Wissen und versucht einen Zwischen-stand zu etablieren (Text: ACT).
Referent: Richard Tsogang Fossi ist promovierter Germanist mit den Schwerpunkten Literatur, Kultur, Kolonialgeschichte und Erinnerung, war Gastkurator am MARKK in Hamburg, Projektmitarbeiter an der TU Berlin und Teil des Autorenkollektivs des Atlas der Abwesenheiten. Kameruner Kulturerbe in Deutschland (Berlin 2023)
Discussant: Fiona Siegenthaler. Sie ist Afrika-Referentin am Linden-Museum Stuttgart. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der zeitgenössischen Kunst Afrikas und der Diaspora.
Moderation: Prof. Dr. Andreas Mehler, Direktor des Africa Centre for Transregional Research und des Arnold-Bergstraesser-Instituts sowie Professor für Entwicklungstheorien und Entwicklungspolitik
FREIBURGER AFRIKAGESPRÄCHE: NEUE PERSPEKTIVEN AUS UND AUF AFRIKA
Die Freiburger Afrikagespräche sind das Vortragsforum des Africa Centre for Transregional Research (ACT) und zielen darauf ab, ein differenziertes Bild afrikanischer Wirklichkeit in die breite Öffentlichkeit, die Stadtgesellschaft Freiburg und darüber hinaus zu vermitteln. Es werden afrikanische und europäische Expertinnen und Experten aus Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaft und Gesellschaft zu ausgewählten Themen und Fragestellungen eingeladen, um in unterschiedlichen Dialogformaten ihre Erkenntnisse der Öffentlichkeit vorzustellen und kontroverse Diskussionsangebote zu machen.
Den Auftakt zu den Freiburger Afrikagesprächen machte am 6. Juni 2019 die ehemalige Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. Weitere Highlights waren ein Vortrag von Prof.‘in Bénédicte Savoy (Kunsthistorikerin; TU Berlin und Collège de France, Paris) zu „Zurück in die Zukunft. Die Restitution afrikanischer Kulturgüter aus historischer Sicht“ und eine Podiumsdiskussion zur Freiburger Kolonialismus-Ausstellung mit Prof. Albert Gouaffo (Université de Dschang, Kamerun) und Dr. Beatrix Hoffmann-Ihde (Kuratorin der Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus. Gestern? Heute!).
Aktuelle Informationen zu den Freiburger Afrikagesprächen sowie die Aufzeichnung zahlreicher Vorträge, die im Rahmen der Freiburger Afrikagespräche stattgefunden haben, finden Sie in der Mediathek des ACT unter https://act.uni-freiburg.de/de/was-wir-tun/act-events/freiburger-afrikagespraeche.
In Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut und dem Africa Centre for Transregional Research (ACT)
OSTEUROPÄISCHE PERSPEKTIVEN
Donnerstag |
OSTEUROPÄISCHE PERSPEKTIVEN |
„Unser Anliegen: Nicht erst seit dem Krieg gegen die Ukraine, aber seither mit neuer Dringlichkeit beschäftigen uns die Perspektiven der mittel- und osteuropäischen Länder. Uns bewegt, wie viele Menschen aus diesen Ländern ihre Hoffnungen auf Europa richten. Was verbinden sie mit dieser Hoffnung und wie könnten und sollten wir diese Hoffnungen beantworten? Überwiegen doch im Augenblick bei uns in den westlichen Ländern beim Gedanken an Europa eher Ernüchterung und Skepsis. Aber die Impulse aus dem östlichen Europa könnten und sollten uns dazu motivieren, in dem Projekt Europa wieder den Garanten für Demokratie, Frieden und Freiheit wahrzunehmen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin könnte es sein, Europa wieder stärker kulturell zu denken, und dabei den Stimmen aus Mittel- und Osteuropa ein neues Gewicht zu geben. Vor allem müssen wir in Westeuropa die in den Zeiten des Eisernen Vorhangs eingeübte Gleichgültigkeit überwinden, die uns daran gehindert hat, die Anliegen der mittel- und osteuropäischen Länder als europäische Aufgaben wahrzunehmen. Eine unserer Antworten muss sein, neu und gründlicher über das „Projekt Europa“ nachzudenken. Dazu wollen wir mit unserer Veranstaltung beitragen.“ (Text: Katholische Akademie).
Das Colloquium politicum, die katholische Akademie Freiburg, die Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg, das Literaturhaus in Freiburg, das Theater Frei-burg und das Museum für Neue Kunst in Freiburg wollen dafür am 5. und 6. Dezember 2024 vor allem Politikerinnen und Politiker, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler, Historikerinnen und Historiker unterei-nander und mit einer breiten Öffentlichkeit ins Gespräch bringen.
In Zusammenarbeit mit: Katholischen Akademie Freiburg; Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg; Literaturhaus Freiburg; Theater Freiburg; Museum für Neue Kunst in Freiburg
FRIAS Freiburger Horizonte - Michael Thumann: Die Achse der Gekränkten
Montag |
Michael Thumann |
Am 20. Januar 2025 wird der renommierte ZEIT-Journalist und Autor Michael Thumann in den FRIAS Freiburger Horizonten einen Vortrag zum Thema Kränkung in der internationalen Politik halten. Michael Thumann ist u.a. Autor des Buches „Revanche - Wie Putin das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat“ (C.H. Beck, 2023).
Zum Vortrag: Das Motiv der Kränkung in der internationalen Politik ist ein weit verbreitetes Phänomen. Politiker geben sich gekränkt und sie setzen die Kränkung als Mittel der Politik ein. Die Kränkung kann, selbst wenn sie eingebildet ist, ungeheure Kräfte entwickeln, wenn sie zum Mittel der nationalen und internationalen Politik oder des Machterhalts gemacht wird. Vorweg getragene Kränkung soll politische Handlungen erklären, sie soll um Anhänger für die eigene Sache werben, sie soll den politischen Gegner delegitimieren. Besonders massiv eingesetzt wird das Mittel der behaupteten Kränkung durch autoritäre Herrscher wie Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan. Auch demokratisch gewählte Populisten wie Donald Trump oder die PiS-Partei und Jaróslaw Kaczyński nutzen die Kränkung in Wahlkämpfen und in der politischen Auseinandersetzung. Wir leben im Zeitalter der politischen Kränkung.
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur. (Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg).
In Zusammenarbeit mit dem Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) und dem Zwetajewa-Zentrum an der Universität Freiburg e. V.
FREIBURGER AFRIKAGESPRÄCHE IM COLLOQUIUM POLITICUM
Mittwoch |
Dr. Collins Chikodili (University of Nigeria Nsukka) Conflict, Rule of Law and Critical Minerals in Africa |
African exports of natural resources constitute roughly 74% of total merchandise exports and the continent is home to about 30% of all global mineral reserves. However, the region has failed to harness these opportunities to foster sustainable development. Even worse, more than half of all 37 countries categorized as fragile and conflict-affected states are to be found in Africa. In fact, fragile and conflict-affected states are significantly shaped by the failure in embedding the rule of law in the governance of resource extraction. This Freiburg Africa Talk seeks to explore the interactions that underpin conflict, rule of law and governance of mineral resources in Africa, as well as to proffer options for the future. (Text: ACT)
Dr. Collins Chikodili Ajibo holds a PhD and LLM from the University of Manchester (UK). He is an Associate Professor at the University of Nigeria (Nsukka). He is twice a recipient of the Georg Forster Research Fellowship awarded by the Alexander von Humboldt Foundation, Germany. Currently, Dr. Ajibo holds the Sustainable Governance Senior Fellowships for Researchers from Africa at FRIAS, University of Freiburg. His research interests cover international economic law, with particular inclination for international economic law in Africa.
Moderation: Prof. Dr. Andreas Mehler, Direktor des Africa Centre for Transregional Research und des Arnold-Bergstraesser-Instituts sowie Professor für Entwick-lungstheorien und Entwicklungspolitik
In Zusammenarbeit mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut und dem Africa Centre for Transregional Research (ACT)
Trialog – Wie wir über Israel und Palästina sprechen
Freitag Ortsänderung: Aula, KG I |
Jouanna Hassoun (Geschäftsführerin des Bildungsvereins Transaidency; Dozentin) & Shai Hoffmann (Sozialunternehmer, Aktivist, Speaker und Moderator) |
Anmeldung zur Veranstaltungsreihe unter: https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/zum-umgang-mit-dem-israel-palaestina-konflikt/veranstaltungsreihe/
Über das Buch und die Veranstaltung: „Am 7. Oktober jährte sich der Kriegsausbruch zwischen Israel und Gaza: Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann liefern eine Anleitung zum Sprechen über Israel und Palästina. Ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln und eine Deutsch-Palästinenserin reden über den Konflikt in Israel und Gaza und wie er Einfluss auf unsere Leben hat. In ihren Gesprächen schaffen sie bewusst Raum für Fragen und Ansichten, die viele sich nicht trauen zu äußern; sie diskutieren, stellen Fragen und suchen gemeinsam nach Antworten.
In „Trialog“ geht es um die politischen Dimensionen, um Vorurteile und Unsicherheiten, um Hoffnung und Demokratie. Durch die Öffnung ihres Austausches für Dritte schaffen Hassoun und Hoffmann einen Trialog und motivieren ihre Lesende, aktiv in die Unterhaltung einzusteigen. (Quelle: Quadriga Verlag)
Über die Referentin und den Referenten:
Jouanna Hassoun, die vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Deutschland floh und palästinensische Wurzeln hat, ist seit über 15 Jahren als politische Bildnerin aktiv. Sie engagiert sich seit 2015 mit dem von ihr mitgegründeten Verein »Transaidency« in der politischen Bildung und humanitären Hilfe. Außerdem setzt sie sich für den muslimisch-jüdischen Dialog und die Bekämpfung von Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit ein. Jouanna Hassoun ist Trägerin des Landesverdienstorden von Berlin (Quelle: Quadriga Verlag).
Shai Hoffmann ist ein deutscher Jude mit israelischen Wurzeln. Er ist als Sozial-unternehmer, Aktivist, Speaker und Moderator tätig. Als Geschäftsführer der Bildungs-organisation Gesellschaft im Wandel gUG(hb) und Initiator diverser Projekte wie dem Bus der Begegnungen, dem DemokratieBus und dem Tiny Space »Über Israel und Palästina sprechen« setzt er sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Außerdem moderiert er den Podcast »Über Israel und Palästina sprechen«. Im Mai 2024 bekamen Hassoun und Hoffmann von der Bundeszentrale für politische Bildung die Auszeichnung als Botschafter*innen für Demokratie und Toleranz.“ (Quelle: Quadriga Verlag).
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur. (Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg)
Die Veranstaltung ist Teil der Colloquium politicum-Reihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen.“
In Zusammenarbeit mit dem Rektorat, der LpB Freiburg und dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e.V.
Warum spaltet der Nahostkonflikt die deutsche Gesellschaft? Antisemitismus, Rassismus und die Debatte nach dem 7. Oktober 2023
Donnerstag |
Saba-Nur Cheema (Politologin, Publizistin, Antirassismus-Trainerin) & Meron Mendel (Publizist, Historiker, Pädagoge) |
Anmeldung zur Veranstaltungsreihe unter: https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/zum-umgang-mit-dem-israel-palaestina-konflikt/veranstaltungsreihe/
Über das Buch, die Referentin und den Referenten:
„Die Welt ist aus den Fugen. Juden, Muslime, Deutsche, Einwanderer stehen einander in neuer Unversöhnlichkeit gegenüber. Was hilft? Reden, um Vorurteile und Hass abzubauen.
Unterschiedlicher könnten sie nicht sein: Saba-Nur Cheemas Familie kommt aus Pakistan, sie selbst ist in einem Frankfurter Brennpunktviertel aufgewachsen, geprägt vom konservativ-muslimischen Gemeindeleben. Meron Mendel ist in Israel geboren und in einem Kibbuz mitten in der Wüste aufgewachsen, geprägt vom Militärdienst im Westjordanland und im Libanon, bevor er zum Studium nach Deutschland kam.
Als Paar blicken sie nun gemeinsam auf die sich immer weiter polarisierende Welt und sprechen darüber. Ihr Buch beginnt an ihrem Abendbrottisch, an dem sie sich über den Alltag in Frankfurt Gedanken machen und über die großen Fragen der Zeit – und wie alles miteinander zusammenhängt. Dabei stellt sich heraus, wie erhellend der Blick des jeweils anderen sein kann und wie viele Gemeinsamkeiten es in der vermeintlichen Differenz gibt.
In ihren Essays, die persönlich und politisch zugleich sind, geht es um Küchenschubladen, Kindererziehung und Kolonialismus. Um Identitätspolitik, den Nahostkonflikt, Ramadan-Beleuchtung in der Innenstadt und Weihnachtsbäume. Ihr Buch ist eine Analyse unserer Gegenwart, ein Plädoyer für Offenheit auch in schwierigen Zeiten – und eine Einladung, miteinander zu reden.“ (Quelle: Kiepenheuer & Witsch)
Moderation: Dr. Arndt Michael, ass. jur. (Leiter des Colloquium politicum der Universität Freiburg)
Die Veranstaltung ist Teil der Colloquium politicum-Reihe „Schweigen, schreien, scheitern? Von der Schwierigkeit, in Deutschland über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen.“
In Zusammenarbeit mit dem Rektorat, der LpB Freiburg und dem Carl-Schurz-Haus/Deutsch-Amerikanisches-Institut e.V.