Die Demokratisierung von Global Governance

In den letzten drei Jahrzehnten haben die internationalen Interdependenzen sprunghaft zugenommen. Die grenzüberschreitende Natur einer wachsenden Anzahl von Politikfeldern wie Ökonomie, Umwelt, Gesundheit, Migration und Sicherheit überdehnt die Leitungskapazitäten einzelner Staaten. Das Management dieser Interdependenzen erfordert kollektives Handeln. Jedoch sind gerade die internationalen Institutionen, die versuchen globale und regionale Probleme zu bearbeiten, durch große Asymmetrien bei der Mitgliedschaft, in Entscheidungsprozessen, Normen und Mandaten gekennzeichnet. Erschwerend kommt hinzu, dass sie übermäßig auf Staaten zentriert und tendenziell elitär sind, eine Domäne intransparenter Experten-Zirkel. Als Ergebnis leiden diese Foren an einem zunehmenden Demokratiedefizit und ihren Entscheidungen mangelt es an Legitimität. Diese Vortragsreihe setzt sich deshalb im Wintersemester 2015/2016 zum Ziel, den Spielraum für demokratische Entscheidungsprozesse in der Politik jenseits des Nationalstaats näher zu ergründen. Sie konzentriert sich dabei vornehmlich auf nichtstaatliche Akteure und parlamentarische Gremien in Verbindung mit bedeutenden internationalen Organisationen.