Exkursionen und Seminare im Wintersemester 2024/25
Im Wintersemester 2024/25 bietet Ihnen das Studium generale neben einem reichen Vortrags- und Diskussionsprogramm auch wieder einige zusätzliche Programm-Komponenten, die auf eine noch aktivere Publikumsbeteiligung und auf den noch intensiveren Austausch von Wissenschaft und allgemeiner Öffentlichkeit zielen:
Unsere Exkursionen sind einmalige, 2- bis 3-stündige Vor-Ort-Begegnungen mit renommierten Expertinnen und Experten, Einladungen zur promenierenden Horizonterweiterung in Universität und Stadt: Bildungserlebnisse der besonderen Art.
Unsere Seminare laden an jeweils sechs bis acht Abenden des Semesters dazu ein, sich unter der Anleitung erfahrener Dozentinnen und Dozenten mit Themen aus der Literatur- und Ideengeschichte auseinanderzusetzen, sei es, um bestehende Kenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen, sei es, um sich erstmals (und ausdrücklich auch als interessierte „Laien“ auf dem betreffenden Gebiet) in neue, faszinierende Zusammenhänge der Geistes- und Kulturgeschichte hineinzudenken.
Anmeldung
Alle Seminare sind, wie das gesamte Programm des Studium generale, öffentlich zugänglich, d.h. Sie müssen nicht als Studierende/r oder als Gasthörer/in an der Universität eingeschrieben sein, um daran teilnehmen zu können. Im Interesse einer lebendigen Kommunikation ist die Teilnehmerzahl bei diesen Veranstaltungen jedoch begrenzt; Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
Anmelden können Sie sich schriftlich, am einfachsten per E-Mail über das Büro des Studium generale bei Herrn Rainer Dausch: rainer.dausch@studgen.uni-freiburg.de. Sie erhalten dann Hinweise zur Bezahlung des Unkostenbeitrags für das Seminar bzw. die Exkursion. Sobald Ihre Überweisung auf dem Konto der Universität eingegangen ist, gilt die Anmeldung als verbindlich.
Alle Seminare finden nur bei ausreichender Teilnehmerzahl statt. Bitte melden Sie sich daher nach Möglichkeit frühzeitig an.
Exkursionen
Ausgebucht - Rundgang durch die Geschichte der Universität
Exkursion Nr. 1 mit Dr. Valerie Möhle (Universität Freiburg)
Der historische Rundgang führt zu wichtigen Stätten aus der Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität – vom Gründungsort, dem Münster, über die alte barocke Aula im Neuen Rathaus, dem einstigen Kollegiengebäude, bis zu den jesuitischen Bauten der Alten Universität, die an der Stelle der alten studentischen Bursen errichtet wurden. Den Abschluss bildet das Kollegiengebäude I mit seinen Karzern (den ehemaligen Universitätsgefängnissen) und der herrlichen Aussicht vom Turm.
Termin: |
Freitag, 25.10.24, 15.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Hauptportal des Freiburger Münsters |
Teilnahme: |
max. 16 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Ausgebucht - Auf den Spuren von Husserl, Arendt, Stein, Benjamin und Pollock – ein Spaziergang in der Wiehre
Exkursion Nr. 2 mit Ulrike Pohl, Dipl.-Psych.
In der Umgebung der Lorettostraße im Freiburger Stadtteil Wiehre lebten einige teils erst später berühmt gewordene Philosophen und Philosophinnen. Auf einem Spaziergang soll das Leben von Edmund Husserl, Hannah Arendt, Edith Stein, Walter Benjamin und zusätzlich das des Soziologen Friedrich Pollock beleuchtet werden. Sie alle wohnten hier überwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und kamen meist erst in ihren späteren Jahren zu Berühmtheit. Husserl lebte viele Jahre in der Wiehre, während Arendt und Benjamin nur einige Monate in ihrer Studienzeit hier wohnten. Stein lebte in ihrer Zeit als Assistentin Husserls hier. Manche hatten persönlichen Kontakt während ihrer Freiburger Zeit, manche trafen sich erst in ihrem späteren Leben. Sie waren in ein Netzwerk von Beziehungen eingewoben. Bei einem Rundgang zu den Orten, an denen diese Menschen lebten, soll ihre Zeit in Freiburg und die Bedeutung, die Freiburg für ihr Leben hatte, dargestellt werden.
Termine: |
Freitag, 08.11.24, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Parkplatz am Lorettobad, Lorettostr. 51a |
Teilnahme: |
max. 14 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Ausgebucht - Von der Bürgerstadt zur Pensionopolis: Freiburg 1800-1914
Exkursion Nr. 3 mit Dr. Heinrich Schwendemann (Historisches Seminar)
Um 1800 war Freiburg noch eine kleine Provinzstadt mit etwa 8000 Einwohnern, die im mittelalterlichen Stadtkern lebten, der wiederum von den Trümmern der Vaubanschen Festungsanlage umgeben war. 1914 hatte Freiburg 90 000 Einwohner und galt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Im Kaiserreich, insbesondere in der Ära des Oberbürgermeisters Otto Winterer (1888-1913), hatte die Stadt einen Bauboom erfahren: Das mittelalterliche Stadtbild wurde historistisch überformt, prächtige Neubauten von Kirchen, Schulen, Universitätsgebäuden oder des Theaters erhöhten die Attraktivität Freiburgs genauso wie die städtische Infrastruktur, die auf neuestem Stand war. Die „Stadt des Waldes, des Weines und der Gotik“ – damit machte Freiburg mit durchschlagendem Erfolg Werbung. Die landschaftlich reizvoll gelegene Stadt avancierte nicht nur zu einem beliebten Touristenziel, sondern es zogen auch wohlhabende Pensionäre aus allen Teilen des Reichs nach Freiburg und gaben dort ihr Geld aus. Die Villen in der Wiehre und in Herdern zeugen noch heute davon.
Bei einem Rundgang zwischen Altstadt und Wiehre werden wir uns mit der Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert beschäftigen, die trotz aller Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bis heute das Stadtbild prägt.
Termine: |
Freitag, 15.11.24, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Eingang KG I bei Aristoteles und Homer, Platz der Universität 3 |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Spaziergang durch das Institutsviertel
Exkursion Nr. 4 mit Sandra Haas (Uniseum)
Nördlich der Altstadt Freiburgs liegt das Institutsviertel der Universität Freiburg. Der Spaziergang lädt ein, mehr zu den Anfängen im 19. Jahrhundert und der wechselvollen Geschichte des Viertels mit seinen zahlreichen naturwissenschaftlichen Gebäuden zu erfahren.
Termin: |
Samstag, 16.11.24, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Vor dem Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), Albertstraße 19 |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Rundgang durch die Archäologische Sammlung der Universität
Exkursion Nr. 5 mit Prof. Dr. Jens-Arne Dickmann (Kurator der Archäologischen Sammlung)
Nach der nahezu vollständigen Zerstörung der Vorgängersammlung im November 1944 fristeten die wenigen übriggebliebenen und nach und nach neu erworbenen Objekte lange Zeit ein wenig geschätztes Dasein in Kellern, Abstellräumen und Tiefgaragen. Seit den 1980er Jahren konnten dann Teile der wieder wachsenden Sammlung in zwei Räumen der UB gezeigt werden. Im Zuge des Universitätsjubiläums wurden dann die unterirdischen Räume des ehemaligen Papierlagers der Herder-Verlages umgebaut und als ständiger Ort der Archäologischen Sammlung eingerichtet. Sie beherbergt heute ca. 5.500 kleinformatige Originale und etwa 750 Abgüsse antiker Skulptur.
Termin: |
Freitag, 22.11.24, 16.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Hauptportal des Herder-Gebäudes, Tennenbacher Str. 4 |
Teilnahme: |
max. 16 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Ausgebucht - Spaziergang über den Alten Friedhof
Exkursion Nr. 6 mit Wilhelm Gros (Uniseum)
Der Alte Friedhof ist der dritte der Stadt Freiburg und wurde zwischen 1683 und 1872 aktiv genutzt. So nimmt es gar nicht Wunder, dass auch so manch an und mit der Universität berühmt gewordener Name hier seine letzte Ruhe fand. Die Führung stellt anhand der Grabmale Freiburger Professoren deren Wirken an der Freiburger Alma Mater vor und zeichnet so ein Stück Universitätsgeschichte nach. Wir werden uns auch anschauen, wie man früher mit dem Tod umgegangen ist, einen Nagel in einem Schädel näher betrachten und schließen mit einem beeindruckenden Zeichen der Hoffnung.
Termin: |
Samstag, 23.11.24, 14.00 Uhr |
Treffpunkt: |
Alter Friedhof (Karlstr. 37/39), vor der Michaelskapelle |
Teilnahme: |
8 - 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Freiburg im Mittelalter
Exkursion Nr. 7 mit Dr. Heinz Krieg (Historisches Seminar)
Obwohl die Freiburger Altstadt am 27. November 1944 größtenteils zerstört wurde, begegnet man hier trotzdem noch auf Schritt und Tritt Spuren des Mittelalters. Nach den frühen Gründungsinitiativen der Zähringer in den Jahren 1091 und 1120 erlebte Freiburg im 12. und 13. Jahrhundert einen rasanten Aufstieg, als Stadtherren und Bürger allem Anschein nach sehr erfolgreich zusammenwirkten. Nicht zuletzt gewann Freiburg auch unter der Regierung Kaiser Maximilians I. noch einmal größere Bedeutung, wovon eindrucksvolle Bauten und Kunstwerke zeugen. Auf dem zweistündigen Stadtrundgang werden verschiedene Aspekte der Entwicklung Freiburgs im Mittelalter beleuchtet.
Termin: |
Mittwoch, 27.11.24, 14.30 Uhr |
Treffpunkt: |
Vor dem „Haus zur Lieben Hand“ (Löwenstraße 16) |
Teilnahme: |
max. 20 Personen |
Gebühr: |
5,- € / Nichtstudierende: 8,- € |
Seminare
Lyrische Selbstporträts vom Barock bis zur Gegenwart
Seminar Nr. 1 mit Prof. Dr. Werner Frick (Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft)
Das Selbstporträt gilt gemeinhin und nicht zu Unrecht als eine der großen Domänen der Bildenden Kunst, von Zeichnung und Malerei. Weniger bekannt ist, dass auch die Literatur (und zwar nicht nur im Bereich erzählender Genres wie der Autobiographie, sondern gerade auch in der Lyrik) über die Jahrhunderte eindrucksvolle Formen und Techniken der Selbstdarstellung ausgebildet hat. Dichterinnen und Dichter haben raffinierte sprachliche Mittel gefunden, um sich selbst in lyrischen Lebensläufen, in Selbstbildnissen vor dem Spiegel oder in poetischen Momentaufnahmen von wenigen Versen in Szene zu setzen und dabei auf eng¬stem sprachlichem Raum die Quintessenz ihres Lebens, ihrer Persönlichkeit, auch ihres literarischen Schaf¬fens zu ziehen. Das Seminar will in diesen reizvollen Mikrokosmos poetischer „Selfies“ in ihren ästhetik-, kultur- und ideengeschichtlichen Kontexten einführen und ist quasi als Rundgang durch eine imaginäre Galerie lyrischer Selbstbildnisse aus vier Jahrhunderten angelegt. In jeder Sitzung werden wir herausragende lyrische Selbstporträts von Fleming und Hoffmannswaldau über Lessing, Goethe, Hölderlin, August von Platen, Annette von Droste-Hülshoff, Eduard Mörike, Theodor Fontane oder Friedrich Nietzsche bis hin zu Rainer Maria Rilke, Bertolt Brecht, Gottfried Benn, Ernst Jandl und weiter zu Lyriker*innen der Gegenwart intensiv gemeinsam studieren und aus diesem besonderen Blickwinkel vertiefte Einblicke in die Geschichte der deutschen und europäischen Lyrik und in einige ihrer großartigsten Gedichte gewinnen.Das Seminar setzt keine spezifischen Vorkenntnisse voraus. Neugier, ästhetische Sensibilität, Freude am Lesen und „Lust auf Sprache“ sind ideale Teilnahmevoraussetzungen, alles Weitere lernen Sie im Kurs.
Die Grundlagentexte des Seminars und weitere Materialien werden allen Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.
Zur Einführung in die Geschichte der deutschen Lyrik und in Techniken der Gedichtanalyse eignen sich z.B. die folgenden Titel: Dieter Burdorf: Einführung in die Gedichtanalyse, 3. Aufl. Stuttgart 2015; Ders.: Geschichte der deutschen Lyrik. Einführung und Interpretationen, Stuttgart 2015; Dirk von Petersdorff: Geschichte der deutschen Lyrik, München 2008.
Termine: | Montag, 18.00 - 20.00 Uhr 8 Termine (04.11., 18.11., 02.12., 09.12., 16.12.24 und 13.01., 20.01., 03.02.25) |
Ort: | R. 3214 im Deutschen Seminar (Zugang über die 3. Etage im KG III) |
Teilnahme: | 8 - 20 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 75,- € |
Thomas Manns „Zauberberg“
Seminar Nr. 2 mit Prof. Dr. Katharina Grätz (Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft)
Erschienen vor genau 100 Jahren ist „Der Zauberberg“ – von Thomas Mann ursprünglich geplant als novellistisches Gegenstück zum „Tod in Venedig“ – einer der bedeutenden Romane der klassischen Moderne. Als ein Buch über Krankheit und Gesellschaft, über Krise und Zeitenwende ist er nach wie vor brandaktuell. Er ist Zeit- und Ideenroman in einem, zeichnet nicht nur das schillernde Porträt einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft, die unausweichlich auf den großen Donnerschlag des Ersten Weltkriegs zusteuert, sondern bietet eine Fülle philosophischer, medizinischer und lebenswissenschaftlicher Reflexionen und ist überdies höchst kunstvoll gestaltet.
In den sechs Seminarsitzungen wollen wir zentrale Aspekte und Themenfelder des Romans im gemeinsamen Gespräch und auf der Grundlage vorab ausgewählter Textpartien erschließen. Den Einstieg erleichtert dabei jeweils ein kurzer orientierender Input durch die Seminarleiterin (etwa zur Geschichte der Tuberkulose, zu Katja und Thomas Manns Krankheitserfahrungen, Manns Selbstdeutungen, Deutungsperspektiven der Forschung).
Bitte gleich zum Kursbeginn mitbringen:
Thomas Mann: Der Zauberberg (Fischer Taschenbuch – oder auch andere Ausgabe)
Termine: | Donnerstag, 18.15 - 20.00 Uhr 6 Termine (28.11., 05.12., 19.12.24 und 09.01., 23.01., 06.02.25) |
Ort: | HS 1227, Kollegiengebäude I |
Teilnahme: | 8 - 16 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 60,- € |
Tendenzen des Gegenwartstheaters
Seminar Nr. 3 mit Prof. Dr. Hanna Klessinger (Deutsches Seminar)
Im Zentrum dieses Seminars stehen drei gemeinsame Theaterbesuche, die jeweils von einer Vor- und einer Nachbesprechung in Seminarform gerahmt werden.
Anhand ausgewählter Produktionen am Theater Freiburg aus den Sparten Theater und Tanz wollen wir aktuelle Trends des Gegenwartstheaters paradigmatisch analysieren. Mit der freien Klassikeradaption „Molières Amphitryon“, einem Gastspiel des Theaters Bern, können wir nach dem metatheatralen Spiel mit multiplen Realitäten und Identitäten fragen. Eine Choreographie von Noé Soulier aus Frankreich führt uns zur Körpersprache im aktuellen Tanztheater. Bei der Uraufführung von Theresia Walsers Auftragswerk für das Freiburger Theater werden wir schließlich unmittelbar erleben können, wie die Gegenwartsdramatik gesellschaftliche Debatten künstlerisch reflektiert.
1. Block: 27.11. (Mi), 28.11. (Do), 29.11. (Fr)
„Molières Amphitryon“ (Gastspiel) am 28.11.24, Theater Freiburg, Kleines Haus
2. Block: 06.12. (Fr), 07.12. (Sa), 09.12. (Mo)
„Close up“ (Tanz/ Gastspiel) am 07.12.24, Theater Freiburg, Großes Haus
3. Block: 07.02. (Fr), 08.02. (Sa), 10.2. (Mo)
„Erwartung“ (Arbeitstitel/UA) von Theresia Walser am 08.02.24, Theater Freiburg, Großes Haus
Zur Einführung:
Als Einstieg in aktuelle Debatten eignet sich die Internetseite „nachtkritik.de“ (Menüpunkt „top-themen“, Schlagwort „neue Dramatik“).
Termine: | Theaterbesuche am 28.11.24, 07.12.24 und 08.02.25 Seminargespräche am 27.11. und 29.11.24, am 06.12. und 09.12.24, am 07.02. und 10.02.25, jeweils 18.15 - 20.00 Uhr |
Ort: | HS 1134, Kollegiengebäude I (Ausnahme am 09.12.24: HS 1136, Kollegiengebäude I) |
Teilnahme: | 8 - 16 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 60,- € |
80 Jahre Kriegsende im Südwesten (1944/45)
Seminar Nr. 4 mit Dr. Heinrich Schwendemann (Historisches Seminar)
Mit dem Vorrücken der alliierten Verbände in Frankreich wurde Baden im Herbst 1944 schlagartig Vorfeld der Front: Im Elsass kam es zu verlustreichen Kämpfen zwischen Wehrmachtsverbänden und amerikanisch-französischen Truppen, während auf der anderen Seite des Rheins der badische Gauleiter Wagner die Bevölkerung zum „Volkskrieg“ am Oberrhein aufrief. Anfang April 1945 stießen französische Divisionen über den Rhein vor und eroberten binnen vier Wochen den Schwarzwald und angrenzende Gebiete. Wir werden uns im Seminar mit verschiedenen Aspekten des Kriegsendes im Südwesten beschäftigen, so etwa der militärischen Entwicklung, der Rolle der Durchhaltepropaganda und der Reaktion der Bevölkerung, dem eskalierenden Terror gegen Wehrmachtsoldaten, Zivilisten und Zwangsarbeiter und dem mörderischen Weiterbestehen des Außenlagersystems des KZ Struthof. In einer Sitzung werden wir uns auch mit der Bombardierung Freiburgs am 27. November 1944 beschäftigen. Thematisiert wird auch die Anfangsphase der französischen Besatzungspolitik und hierbei auch die lange tabuisierten Ausschreitungen französischer Truppenteile gegenüber der Zivilbevölkerung.
Zur Vorbereitung:
Bernd Serger u.a., Südbaden unter Hakenkreuz und Trikolore. Zeitzeugen berichten über das Kriegsende und die französische Besetzung 1945, Freiburg 2006; Heinrich Schwendemann, Das Kriegsende in Ostpreußen und Südbaden im Vergleich, in: Bernd Martin (Hrsg.), Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen. Ereignisse – Auswirkungen – Reflexionen, Freiburg 2006, S. 91-111.
Termine: | Dienstag, 18.15 - 20.00 Uhr 6 Termine (05.11., 19.11., 03.12.24 und 07.01., 21.01., 04.02.25) |
Ort: | R. 102 im Breisacher Tor, Rempartstr. 4 |
Teilnahme: | 8 - 16 Personen |
Gebühr: |
40,- € / Nichtstudierende: 60,- € |