Von Mänteln, Nasen und der Frau auf dem Ohrenstöpsel: Nikolai Gogols spaßige Neurosen
Montag 14.12.15 19.30 Uhr Großer Saal, Haus „Zur Lieben Hand“, Löwenstr. 16 | Von Mänteln, Nasen und der Frau auf dem Ohrenstöpsel: |
Der ukrainisch-russische Autor Nikolai Gogol war von der Natur nicht nur mit einer unanständig langen Nase, sondern auch mit einem untrüglichen Sinn für Komik ausgestattet. Seine Neurosen würden mühelos ein psychiatrisches Handbuch füllen. Während unsereins aber an solchen Neurosen nur leidet, besaß Gogol das Genie, sie in eine Quelle anhaltenden Gelächters zu verwandeln. Gegen die Befürchtung, dass sein Magen „vollkommen verkehrt stehe“, veranstaltete er in den „Toten Seelen“ wahre Fressorgien. Gegen das Gefühl innerer Kälte schneiderte er jene Erzählung, aus der die ganze moderne russische Literatur hervorging: den „Mantel“. Gegen das Leiden an seiner Nase erfand er... „Die Nase“. Keine seiner Ängste aber spornte ihn zu solchem Einfallsreichtum an wie die Furcht vor dem weiblichen Geschlecht: ein ganzes Aufgebot von jungen Mädchen mit Eiergesicht bis hin zu Damen mit Dragonerschnurrbart schickte er gegen sie ins Feld. Der Abend verbindet eine kurze Führung durch Gogols seelisches Labyrinth mit Kostproben aus seinem Prosawerk auf Deutsch und im russischen Original sowie Musikstücken, die zum Teil von Gogol inspiriert sind. | |||||
Die Mitwirkenden
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Karten € 12,- | ermäßigt € 7,- (Abendkasse) Abendkasse ab 19.00 Uhr |