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Der Rhein: Natur- und Kulturraum

Upper Rhine Cluster for Sustainability Research in Zusammenarbeit mit dem Studium generale

Der Rhein ist Grenzfluss, Verkehrsweg und Ökosystem, aber auch Nationalsymbol, Kulturlandschaft und Ort künstlerischer Inspiration. Die interdisziplinäre Vortragsreihe beleuchtet den von den Deutschen so verehrten europäischen Fluss und zugehörigen Lebensraum aus verschiedensten Perspektiven. Blickt man in die ferne Vergangenheit zurück, so trennte der Oberrhein die römischen Provinzen westlich des Flusses von den germanischen Gruppen östlich davon. Referenten aus der Archäologie kontrastieren römische und barbarische Ansichten und erörtern damit verbundene Politik- und Kulturgeschichte. Wie stark der Charakter des Rheins durch die unterschiedlichen geologischen Bedingungen entlang seines Laufes geprägt ist, zeigt der Vergleich verschiedener Abschnitte des Rheins, den ein Geologe vornimmt und dabei vergangene und mögliche zukünftige Entwicklungen des Rheinsystems diskutiert. Nach seiner Begradigung durch Tulla hat der Fluss in weiten Teilen seine natürlichen Auenwälder verloren. Ein Beitrag aus der Standorts- und Vegetationskunde beleuchtet Grundlagen der Auenökologie und diskutiert Ansätze zur Renaturierung der Flussauen am Oberrhein. 

An jene einstmals natürlichen Rheinauen erinnern heute noch malerische Darstellungen des Rheins, von denen viele im Verbund mit Gedichten und Liedern die ‚Rheinromantik’ geprägt haben, die vom späten achtzehnten bis zum späten neunzehnten Jahrhundert unzählige idealisierende Werke hervorbrachte. Pikturale Ansichten des Mittelrheins führt eine Kunsthistorikerin und Kuratorin vor Augen und erläutert diesbezügliche Traditionen und Innovationen, während sich zwei Literaturwissenschaftler speziell dem Rheinfall als faszinierendem Ort der poetischen Inspiration widmen und Stationen der deutschen Rheinlyrik in ihren vielfältigen historischen und politischen Kontexten behandeln. Wie untrennbar Kultur und Natur miteinander verwachsen sind, zeigt schließlich ein Vortrag, der mit Blick auf die Kulturgeschichte des Weinbaus am Oberrhein das Ziel vorstellt, durch eine nachhaltige Bewirtschaftung der Weinberge die Diversität dieses Kulturraums zu erhalten.
 
 
 
Montag / 06.11.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Dr. Irene Haberland 
(Kunsthistorikerin und Kuratorin, Bonn) 
„Quod vidi pinxi“ – Rhein-Landschaft und künstlerisches Bildgedächtnis 
 
 
Montag / 13.11.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Sebastian Brather & Prof. Dr. Alexander Heising 
(Archäologie, Universität Freiburg) 
Römer und Germanen. Der Oberrhein in der Antike
 
 
Montag / 20.11.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Hanns-Heinz Kassemeyer 
(Staatl. Weinbauinstitut Freiburg)
Nachhaltiger Wein am Oberrhein
 
 
Montag / 27.11.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Achim Aurnhammer 
(Deutsches Seminar, Universität Freiburg)
Der Rheinfall als Ort der Inspiration
 
 
Montag / 04.12.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Werner Frick 
(Deutsches Seminar, Universität Freiburg)
„Deutschlands Strom“ und Deutschlands Dichter: Stationen einer (nicht nur) romantischen Liaison
 
 
Montag / 11.12.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Frank Preusser 
(Sedimentologie, Universität Freiburg)
Der Rhein und seine Entwicklung im geologischen Kontext
 
 
Montag / 18.12.17 / 20 Uhr c. t. / HS 1010, KG I
Prof. Dr. Albert Reif 
(Standorts- und Vegetationskunde, Universität Freiburg)
Zurück zum wilden Rhein? Auenrenaturierung am Oberrhein