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Rezitation und Theater im Studium generale

Bühne

 

Poetry Slam mit Goethe
Ein moderner Dichterwettstreit
Freitag, 26. Mai 23

Goethe-Gesellschaft Freiburg e.V. in Verbindung mit dem Studium generale
 

Teilnehmer*innen: Leute mit einer poetischen Ader

Moderation: Philipp Multhaupt


 

Freitag / 26.05.23 / 18.15 Uhr / HS 1098

Die Freiburger Goethe-Gesellschaft und das Studium generale laden ein zu einem literarischen Hörsaal-Slam: Erlesene Poet*innen präsentieren in jeweils 7 Minuten selbst geschriebene und vorgetragene Texte, die sich kreativ mit einem der drei folgenden Goethe-Zitate auseinandersetzen:

 

Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,

Hat auch Religion;

Wer jene beiden nicht besitzt,

Der habe Religion.

 *

Was hat dir das arme Glas getan?

Sieh deinen Spiegel nicht so häßlich an.

*

Wenn dir’s in Kopf und Herzen schwirrt,

Was willst du Beßres haben!

Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,

Der lasse sich begraben.

 

Dem Slam liegt ein extensiver Poetry-Begriff zugrunde, die Beiträge unterliegen keiner Genre-Beschränkung: Ob affirmativ, kritisch oder satirisch – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Den Sieger in diesem Dichterwettstreit bestimmt das Publikum!

Nähere Informationen unter www.goethe-gesellschaft-freiburg.de

 

Georg Paul Aichner spielt
Joseph Roths „Die Legende vom heiligen Trinker“
Donnerstag, 20. Juli 23

 

Donnerstag / 20.07.23 / 20.00 Uhr / Theatersaal, Fahnenbergplatz


„Die Legende vom heiligen Trinker“ ist kein Theaterstück, sondern eine sprachlich ausgereifte, durchkomponierte Erzählung. Seit ältesten Zeiten sind Erzählungen nicht zum Lesen geschrieben, sondern zum Vortrag bestimmt. Das ist die Herausforderung, die sich bei dieser Art des Theatermonologs stellt, der erstmalig 2020 als Freilichtaufführung des Kleinen Theaters Bruneck (Südtirol) aufgeführt wurde.

Der Schlesier Andreas Kartak kam als Kohlenarbeiter von Polen nach Frankreich. Die Liebe brachte ihn ins Gefängnis und von dort unter die Brücken der Seine. Eines Abends hat er eine sonderbare Begegnung. Es beginnt eine Reihe wundersamer Erlebnisse, die mit einer Statue der Kleinen Heiligen Therese zusammenhängen. Das Leben dieser französischen Heiligen spielt in das Leben des Trinkers Andreas Kartak herein und es entsteht eine seltsame Parallelität zwischen der schwerelosen Heiligkeit der Kleinen Therese und der fehlenden Bodenhaftung des Trinkers. Dass Joseph Roth – auch er im letzten Stadium eines Alkoholikers in Paris lebend – diese Erzählung kurz vor seinem Tode schrieb, gibt dem Inhalt der Legende eine zusätzliche autobiographische Dimension. Nicht von ungefähr lautete ein erster selbstgewählter Untertitel: „Das finale furioso eines erfüllten Lebens“.

 

Karten:       € 6,- | ermäßigt (Studierende) € 4,- (Abendkasse ab 19.30 Uhr)
                          

Georg Paul Aichner, geboren in Bruneck, Südtirol, studierte Germanistik und Geschichte in Innsbruck und Wien. Er arbeitet als Gymnasiallehrer, Theaterpädagoge und freischaffender Regisseur und Schauspieler. In den letzten Jahren inszenierte er u.a. „Mein Kampf“ von George Tabori, „Der Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer und „Die Stadt der Blinden“ von José Saramago. Szenische Umsetzungen von Prosawerken zählen zu seinen bevorzugten Regie- und Schauspielarbeiten (z.B. „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Robert Musil). Unter der Regie von Norbert Seeber erarbeitete er sich so auch Joseph Roths „Die Legende vom heiligen Trinker“ für das Kleine Theater Bruneck (2020). 2021 wurde er zum „Monologos Theater Contest Bozen“ eingeladen. Außerdem spielte er u.a. Hauptrollen in Schnitzlers „Reigen“, Nestroys „Lumpacivagabundus“ und Dürrenmatts „Die Panne“. In Filmrollen ist Georg Paul Aichner u.a. neben Jürgen Vogel und André M. Hennicke in der „Ötzi“- Verfilmung „Der Mann aus dem Eis“ (2017) zu sehen. Er arbeitet auch als Moderator und Autor.

Foto: Adam Kammerer