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Vortragsreihen

 

Reihen_Sebastian Bender

 

Konturen der nächsten Gesellschaft

Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Studium generale und dem Theater Freiburg

In der Einleitung zu seinen „Studien zur nächsten Gesellschaft“ sprach der Soziologe Dirk Baecker 2007 von den noch undeutlichen Konturen dieser nahen Zukunft. Gut zehn Jahre später haben jene Konturen entweder an Deutlichkeit gewonnen, oder es gilt, ihre fortdauernde Undeutlichkeit besser zu verstehen.
Der Wunsch nach einem besseren und tieferen Verständnis dessen, was in den Bereichen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, durch zunehmende Ungleichheiten, durch Migrationsbewegungen und durch die Begleiterscheinungen des Klimawandels „auf uns zukommt“, ist überall in der Gesellschaft zu spüren. Dass diese Phänomene die nähere Zukunft bestimmen werden, ist nicht mehr fraglich. Offen ist jedoch, was das für die Struktur und die Kultur der nächsten Gesellschaft bedeutet und mit welchen politischen und sozialen Folgen wir zu rechnen haben.


Donnerstag / 19.30 Uhr / alle Vorträge live-online

Anmeldung erforderlich unter

Sie erhalten nach eingegangener Anmeldung eine Einladung mit Link zum virtuellen Veranstaltungsraum.

 

Donnerstag
22.04.21
Prof. Dr. Klaus Dörre (Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie, Institut für Soziologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Die nächste Gesellschaft: nachhaltig, feministisch, ökosozialistisch
Montag
03.05.21
10.00 Uhr
Prof. Dr. Tine Stein (Politische Theorie und Ideengeschichte, Institut für Politikwissenschaft, Georg-August-Universität Göttingen)
Über Moral in Zeiten der Klimakrise
Donnerstag
17.06.21

Prof. Dr. Manuela Boatcă (Makrosoziologie, Institut für Soziologie / Global Studies Programme, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Dekolonisierung als Zukunftsprojekt – Lehren aus der Karibik

Donnerstag
08.07.21

Prof. Dr. Ingolfur Blühdorn (Soziale Nachhaltigkeit, Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit (IGN), Wirtschaftsuniversität Wien)
Die Gesellschaft der Nicht-Nachhaltigkeit

 

Texte, die Kunst erklären

Kunstwissenschaftliche Gesellschaft und Kunstgeschichtliches Institut in Verbindung mit dem Studium generale

In der Pandemie sind wir zu neuen Formaten gezwungen, denken neu nach, suchen Sinnvolles. Das Nachdenken über Texte zur Kunst hat vielleicht gerade jetzt, wo wir keine Kunst sehen können, Aktualität. Was sehen wir überhaupt, wenn wir Kunst sehen? Sind Texte nun wichtiger? Und was verstehen wir, wenn keine direkten Begegnungen möglich sind?
Und wie trafen sich sonst Kunst und Betrachter? Es ist niemals selbstverständlich, über Kunst etwas zu wissen und dieses Wissen zu organisieren und weiterzugeben. Vielleicht ist das Wissen verborgen, vielleicht ist es kaum auszusprechen, vielleicht passt es nicht in Schemata, vielleicht verständigen sich Fachleute und Laien schlecht. Es ist überhaupt nicht sicher, ob Schreiber Kunst wirklich verstanden haben, ob sie autorisierte Dolmetscher sind, ob sie sich im Dschungel der Kunst zurechtfinden, ob sie nicht nur über sich selbst nachdenken und die Sache bloß komplizieren. Was wäre ein sinnvoller Umgang mit Kunst, d.h. mit all dem Komplexen und Unerwarteten, das vielleicht nur im Medium der Kunst erfahrbar ist?
Wir denken also in diesem Semester an einem kunstgeschichtlichen Seminar darüber nach, was wir von Texten erwarten und wie wir Texte schreiben, und wir tun es mit Fachleuten, die einzelne Aspekte behandeln. Der Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf aus Zürich untersucht Formen und Funktionen von Audioguides. Verschiedenste Audioguides stehen für verschiedene Ansprüche an Kunst. Der Kunsthistoriker Tobias Vogt untersucht den Umgang mit Titeln von Kunstwerken. Wer setzt Titel ein, inwiefern sind sie eine Orientierung? Die Einführung in das Studium der Kunstgeschichte von Renate Prochno-Schinkel hat mehrere Auflagen. Welche Annahmen zum Schreiben hatte sie dort, und wie sieht sie sie heute? Heike Grfrereis hat am Deutschen Literaturarchiv Marbach eine Ausstellung zu Zettelkästen gemacht, in der deutlich wurde, wie man Wissen und Bezüge, vor dem Schreiben von Texten, für sich selbst und für andere organisieren kann.
Es scheint die Aufgabe von schreibenden Kunsthistorikern und Kunstkritikern zu sein, Kunst zu erklären – und ohne gute Texte ist vieles sicher nicht verständlich. Aber oft verstellen Texte den Zugang zu Kunstwerken, und der amerikanische Kulturkritiker George Steiner meinte 1989 gar, dass wir in einer „sekundären“ Welt leben und vor lauter Texten die Kunst nicht sehen. Was tun wir also? Was erwarten wir? Was wünschen wir?

 
Donnerstag / 20 Uhr c.t. / alle Vorträge live-online

Die Zugangsdaten werden auf den Internetseiten des Kunstgeschichtlichen Instituts rechtzeitig bekannt gegeben oder können im Sekretariat des Kunstgeschichtlichen Instituts erfragt werden.
E-Mail:

Donnerstag
06.05.21
Prof. Dr. Tobias Vogt (Oldenburg)
Titel
Donnerstag
20.05.21
Prof. Dr. Heiko Hausendorf (Zürich)
Audioguides
Donnerstag
10.06.21
Prof. Dr. Renate Prochno-Schinkel (Salzburg)
Schreiben
Donnerstag
17.06.21
Prof. Dr. Heike Gfrereis (Marbach)
Zettelkästen