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Russische Klaviernacht

Studium generale, Albert Konzerte und Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg e. V. in Zusammenarbeit mit der Volksbank Freiburg eG

 

Programm

 
 
Transkriptionen:
 
Glinka/Balakirew, Die Lerche (Mariia Iudenko) 
Tschaikowsky/Pletnev, Nussknacker-Suite (Mariia Iudenko)
Behr/Rachmaninow, Polka de W.R. (Kristina Miller-Koeckert)
Tschaikowsky/Feinberg, Scherzo aus der 6. Symphonie „Pathétique“ (Kristina Miller-Koeckert)
 
 
Meisterwerke:
 
Rachmaninow, Sonate Nr. 2 b-Moll op. 36 (Igor Kamenz) 
Prokofjew, Sonate Nr. 7 B-Dur op. 83 (Ekaterina Danilova) 
Tschaikowsky, Dumka. Scène rustique russe op. 59 (Jura Margulis)
Rachmaninow,
4 Préludes h-Moll op. 32/10, gis-Moll op. 32/12, D-Dur op. 23/4, g-Moll op. 23 /5 (Jura Margulis)
Balakirew, Islamey. Orientalische Fantasie (Kristina Miller-Koeckert) 
 
 
Mysterien:
 
Prokofjew, Quatre pièces op. 4 (Reminiscences, Elan, Despair, Suggéstion diabolique) (Michael Poliatskin)
Komitas, Tanz (Igor Kamenz)
Skrjabin, Etude cis-Moll op. 42/5 (Igor Kamenz)
Skrjabin, Sonate Nr. 9 op. 68 „Schwarze Messe“ (Alexander Plotkin)
Julian Skrjabin, Quatre Préludes op. 2, op. 3/1-2, op. 4 (Michael Poliatskin)
Skrjabin, 24 Préludes op. 11, Nr. 1-6 (Elza Kolodin)
Skrjabin, Fantasie h-Moll op. 28 (Elza Kolodin) 
 
 
Ein Fenster in der Zeit:
 
Alexander Scrjabin spielt Scrjabin am Welte-Mignon-Flügel
Vladimir Horowitz spielt Horowitz, Danse Excentrique am Welte-Mignon-Flügel
 
 
Literarische Assoziationen: 
 
Prof. Dr. Urs Heftrich
 
(Änderungen vorbehalten)

Mit freundlicher Unterstützung durch Frau Sabine Bronner, „Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.“ und eine Mäzenin
 
 
TerminFreitag / 26.01.18 / 19.00 Uhr / Audimax, KG II
Karten€ 42,- / 28,- / 14,- | ermäßigt € 34,- / 22,- / 11,-
 inkl. VVK-Gebühr, ggf. zzgl. Service- bzw. Versandgebühr. 
Der ermäßigte Preis gilt für Schüler und Studenten bis 30 Jahre. Der Ermäßigungsnachweis muss beim Einlass bereit gehalten werden
VorverkaufStudium generale, Belfortstr. 20, 1. OG (Tel. 0761/203-2003) 
 

Albert Konzerte GmbH (Tel. 0761/289442)  
BZ-Karten-Service, Kaiser-Joseph-Str. 229 (Tel. 0761/496-8888)
Buchhandlung Rombach (Tel. 0761/4500-2432)
und 

online hier

Abendkasseab 18.00 Uhr (Restkarten)
 
 
 
 

Die Künstler

 
Russische Klaviernacht
 

Elza Kolodin (Foto: © Elza Kolodin), Jura Margulis (Foto: © Jura Margulis), Igor Kamenz (Foto: © Mat Hennek), Mariia Iudenko (Foto: © Mariia Iudenko), Ekaterina Danilova (Foto: © Ekaterina Danilova), Kristina Miller-Koeckert (Foto: © Oskar Schmidt), Michael Poliatskin (Foto: © Christian Bretthauer), Alexander Plotkin (Foto: © Alexander Plotkin) | Klavier 

Prof. Dr. Urs Heftrich | Literarische Assoziationen (ohne Abbildung)

 

 

Die Veranstaltung

 
Die Tiefe und Empfindsamkeit der russischen Seele ist sprichwörtlich. Was liegt also näher, als sich in einem langen Abend in die Schönheiten zu versenken, die sich in der russischen Musik Bahn brechen! In der „Russischen Klaviernacht“ bietet sich genau dazu die Gelegenheit. Begleitet von literarischen Assoziationen des Slavistik-Professors Dr. Urs Heftrich erschließt sich unter den Händen herausragender Solisten ein Kosmos pianistischer Brillanz.
 
Die Kunst der Transkription, die zu Beginn im Fokus steht, kann fröhlich-verspielt daherkommen wie bei Rachmaninow, als dieser die Lieblingspolka seines Vaters weiterdachte. Es kann aber auch eine Herkulesaufgabe sein, die Grenzen der Tastatur auszuloten und die Farbpracht eines ganzen romantischen Orchesters auf den Flügel zu übertragen. Dem komponierenden Pianisten Samuil Feinberg ist dies eindrucksvoll mit dem Scherzo aus der Symphonie „Pathétique“ seines Landsmanns Tschaikowsky gelungen. Mikhail Pletnevs Tschaikowsky-Arrangements beweisen, dass auch moderne Pianisten gern ihre Phantasie in Arrangements ausleben.
Der zweite Teil des Abends widmet sich dem prominenten Merkmal der russischen Klavierschule: ihrer schwindelerregenden Virtuosität, wie in Balakirews orientalischer Fantasie „Islamey“ oder in Rachmaninows Werken. Prokofjews hoch gelobte 7. Sonate ist zugleich ein Zeitdokument, dessen Ton und Intensität die existentielle Verunsicherung in Zeiten des Krieges und des Stalin-Regimes verraten.
Tiefer als in die Tastatur dringen die Gedanken, die der Abschluss des Abends unter dem Schlagwort „Mysterien“ versammelt. Nicht fehlen darf, neben Werken von Prokofjew und des armenischen Klangmystikers Komitas Vardapet, das Wirken des Klangvisionärs Alexander Scrjabin, in dem alles nach harmonischer und sinnlicher Entgrenzung zu streben scheint. Sein exorbitantes Talent vererbte der hochsensible Tastenvirtuose auch an seinen jüngsten Sohn Julian. Mit nur elf Jahren tragischerweise ertrunken, sind der Nachwelt lediglich vier kleine Kompositionen des Wunderkinds erhalten geblieben. So verblüffend reif, so originell und selbstbewusst in Tonalität und Rhythmus sind diese Werke, dass manche sie für Stücke aus den Skizzenheften des Vaters halten. Wenn ein solcher Beweis auch verloren ist, so konnte doch das fulminante Klavierspiel Alexander Skrjabins bis in unsere Tage gerettet werden – dank der Klavierrollen des Welte-Mignon-Reproduktionspianos.