Krisendiskurse
Krisen sind Störungen des als ‚normal‘ Geltenden. Als Kommunikations- und Wahrnehmungsphänomene stellen sie Sicherheiten infrage und implizieren Wandel. Gegenstand der Ringvorlesung ist die Rede von humanitären, moralischen, politischen und ökonomischen Krisen, deren Konstruktion und Deutung oftmals als Spezifikum der euro-amerikanischen Moderne gesehen wird. Dies soll in den Vorträgen problematisiert bzw. einer Verwendung des Krisenbegriffes als Instrument gesellschaftlicher Selbstreflexion gegenübergestellt werden. Zugleich wird danach gefragt, weshalb im Hinblick auf bestimmte Weltregionen im „westlichen“ öffentlichen Diskurs nur das Krisenhafte wahrgenommen wird. Somit bietet die Ringvorlesung eine kritische Kontextualisierung von Krisendiskursen aus interdisziplinärer Perspektive.
Der Vortrag von PD Dr. Rüdiger Graf am 05.12. musste krankheitsbedingt leider ausfallen.
Der Vortrag wird am 06.02.2017 nachgeholt.
Montag / 18 Uhr c.t. / HS 1098
Montag 24.10.16 | Prof. Dr. Tim Epkenhans, Olmo Gölz (Islamwissenschaft, Universität Freiburg) Krise durch Ambivalenz – öffentliche Wahrnehmungen und wissenschaftliche Debatten zum Islam |
Montag 21.11.16 | Prof. Dr. Ernst Halbmayer (Kultur- und Sozialanthropologie, Philips-Universität Marburg) Die Macht der Krise: Diskurse, Praktiken, Indikatoren – ethnologische Beispiele im Vergleich |
Montag Montag | PD Dr. Rüdiger Graf (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) Gemachte Krisen und Krisen der Machbarkeit. Zur Semantik des Krisenbegriffs in den 1920er und seit den 1970er Jahren |
Montag 09.01.17 | Elisabeth Schleep, Prof. Dr. Nicola Spakowski, Jennifer Stapornwongkul (Institut für Sinologie, Universität Freiburg) Chinas „Aufstieg“ in der „Krise“? Rhetorik und Argumente in aktuellen China-Diskursen |
Montag 23.01.17 | Dr. Thorsten Thiel (Exzellenzcluster „Die Herausbildung Normativer Ordnungen“, Goethe Universität Frankfurt) Über die Krise – Anmerkungen zur politikwissenschaftlichen Krisenforschung |